Rezension

Rezension: Emily Kay - Eulenflucht: Durch die Nacht

Eulenflucht - Emily Kay

Eulenflucht
von Emily Kay

"Durch die Nacht" von Emily Kay ist der Auftakt zur "Eulenflucht"-Trilogie und scheint die Leserschaft ja ziemlich uneinig zu hinterlassen. Hier scheint es so zu sein, dass man das Buch entweder mag oder eben nicht. Verstehen kann ich beide Lager, denn es gab einiges, was mir nicht gefallen hat, allerdings auch vieles, was ich positiv fand. Fangen wir mit dem Positiven an: der Schreibstil von Emily Kay ist wirklich schön, lässt sich flüssig lesen und die Autorin beschreibt ihre Szenen so bildlich, dass man sich alles sehr gut vorstellen kann. Auch finde ich die Idee, die Ereignisse des zweiten Weltkriegs in diese moderne Geschichte einzubringen, fantastisch. Die Charaktere sind alle ziemlich sympathisch und auch die "Bösen" sind meiner Meinung nach gut gelungen. Klar gibt es Paralellen zu anderen Büchern, allerdings gibt es wohl selten ein Buch in diesem Genre, bei dem das nicht der Fall ist. Wichtig ist, dass diese Geschichte sich doch anders entwickelt, als eben diese anderen. Für mich ist die Rahmenhandlung wirklich spannend, man kann Mae´s Gefühle (die sie in diesem Buch in der Ich-Perspektive selbst erzählt) gut nachvollziehen - zumindest meistens. Was mich wirklich gestört hat, ist die Tatsache, dass sie Sam anschmachtet, als wäre er das perfekteste Wesen auf der Welt. Irgendwie scheint jedes Mal ihr Hirn auszusetzen, wenn sie ihn nur sieht und das fand ich schon ziemlich nervig. Es gab Abschnitte aus ihren Tagebüchern zu lesen, in denen sie dann nochmal ihre Gefühle beschreibt, was ich an sich gar nicht schlecht finde, doch leider scheint sie auch da irgendwie jünger zu sein, als sie eigentlich ist. Tatsächlich könnte man sie bei den meisten ihrer Tagebucheinträge auf 12 schätzen und das fand ich stellenweise wirklich seltsam, wenn man bedenkt, dass sie als Ich-Erzähler ganz anders erzählt, als sie ihre Tagebucheinträge schreibt. Abgesehen von der übertriebenen Schwärmerei für Sam, hat mich auch gestört, wie Mae mit ihrer Beziehung zu Pascal umgeht. Dabei erscheint sie feige und kindisch, was wieder nicht dazu passt, wie sie sich am Ende doch recht mutig dem "Bösen" entgegenstellt.
Ich bin also recht zweigeteilt bei der Bewertung dieses Buches.Trotzdem möchte ich auf jeden Fall wissen, wie es mit Mae, Sam, Konrad und all den anderen weitergeht, denn ich denke, es steckt noch viel Potenzial in dieser Geschichte. Hoffen wir mal, dass Mae das Geschwärme ein wenig abstellen kann und vielleicht ein bisschen erwachsener wird.
Ich vergebe 3 von 5 Punkten!