Rezension

Rezepte gegen Liebeskummer

Mohnschnecke - Anna Koschka

Mohnschnecke
von Anna Koschka

Dotti ist Literaturrezensentin bei einer Zeitung, seit dreihundertfünfzig Stunden Single und kann seitdem nicht mehr lesen. Florian, ihr nun Ex-Freund und Autor und hat sich via Facebook von ihr entfreundet. Dottis Freundinnen lassen sie in ihrem Kummer nicht allein. Sie entwickeln eine Mauerblümchentherapie. Damit soll es Dotti schnell wieder besser gehen. Im "Pies & Pages", dem urigen Cafe ihrer Mutter, die liebevoll Lady Lydia genannt wird, finden die Freundinnen ein kleines Büchlein. Dotti ist sofort fasziniert, ja, verzaubert von diesem Büchlein. Herzensbund steht darauf. Was ist dies für ein Büchlein? Hat es ein Gast hier liegen gelassen? Dass es ein sehr pivates Büchlein ist, erkennen die Freundinnen sofort, doch wenn sie es zurückgeben wollen, müssen sie wissen, wer der eigentliche Besitzer ist. Das Büchlein enthält "Rezepte für die Liebe und andere Herzensangelegenheiten". Ein ganz besonderer Zauber geht von dem Büchlein aus und gemeinsam versuchen die Freundinnen das Rätzel zu lösen. Via Twittter erhält Dotti zudem merkwürdige Hinweise einer "Mohnschnecke 55". Wer steckt dahinter? Ist es Florian, der ihr auf diese Weise etwas mitteilen möchte? Oder ist es der nette Martin, den sie bei einem Kochkurs ihrer Freundin Miki, kennenlernt? Als Dotti wieder mal eine Mitteilung von Mohnschnecke 55 erhält, fährt sie mit ihren Freundinnen sogar nach Prag, wo sie auf Milo treffen, den knurrigen Bäcker, der traumhafte Torten zu backen versteht. Werden die Freundinnen das Rätzel lösen? In Prag oder doch in Wien? Und wird Dotti auch endlich wieder lesen können? Wird es gar ein Happy End für sie geben? 

"Mohnschnecke" - ein Roman, dem ein feiner Zauber inne wohnt. Anna Koschka versteht es, den Leser zu fesseln und zu verzaubern. Der Roman ist warmherzig, charmant, schön. Schnell sind mir Dotti, ihre Freundinnen, ihre Mutter Lady Lydia, aber aber Dottis Freundin Annili, die rege alte Dame, ans Herz gewachsen. Ich habe einen Frauenroman erwartet und bekommen habe ich eine verführerische, eine wunderbare Geschichte. Wer Bücher liebt, wer Papier mag, der muss "Mohnschnecke" lesen, aber auch, wer gerne aussergewöhnliche Rezepte mag. Nach dem Auslesen des Romans habe ich mangels Mohn erst einmal Rosinenschnecken gebacken! "Mohnschnecke", ein Roman, den man unbedingt seiner besten Freundin schenken sollte.