Rezension

richtig spannend

Der Verräter
von Sybille Baecker

Bewertet mit 5 Sternen

Alles in allem ein richtig spannender und unterhaltsamer Krimi.

Kirstin ist IT-Spezialistin und wurde von einer Organisation angeworben, deren Mitglieder als verdeckte Ermittler arbeiten und ihre Infos dann der Polizei zuspielen. Dominik, ihr undurchsichtiger „IT-Lehrer“, schickt ihr eine verschlüsselte Nachricht, dass sie ihn treffen soll. Als sie an diesem Treffpunkt erscheint, ist Dominik nicht da und Kirstin sieht, wie Skinheads einen jungen Flüchtling zusammenschlagen. Irgendwie spürt Kirstin, dass hier mehr dahinter stecken muss, als Fremdenfeindlichkeit. Außerdem meldet sich Dominik nach diesem Vorfall nicht mehr. Also beginnt Kirstin selbst, Nachforschungen anzustellen. Und dies bleibt nicht unbemerkt …

Meine Meinung:

„Der Verräter“ ist der zweite Krimi mit Kirstin als Hauptperson. Es ist aber eine in sich abgeschlossene Geschichte, die auch ohne den Vorgängerband ("Das Recht zu töten") verstanden wird.

Die Geschichte wird aus der Sicht von Kirstin erzählt. Dadurch kann man ihre Gefühle und Gedanken gut nachvollziehen. Kirstin ist eine Frau, die nur schwer Hilfe annehmen kann und alles mit sich selbst ausmachen will. Sie ist leicht reizbar und verletzt sich bei starkem, psychischem Stress selbst. Aufgrund ihrer schweren Kindheit, konnte ich dies auch im Großen und Ganzen nachvollziehen. Ich fand sie auch irgendwie sympathisch, manchmal war sie mir aber ein bisschen zu „zickig“.

Die Handlung selbst war absolut spannend. Es geht um eine Schlepperbande, Kindesmissbrauch und Menschen, die alles dafür tun um an ihre Informationen zu kommen. Vor allem wusste man lange nicht, wem man trauen konnte und wem nicht. Ich hab richtig mitgefiebert und mitgerätselt, wie sich das Ganze denn auflöst. Und auch gehofft, dass sich nicht einer der "Netten" als Verräter entpuppt und die „Bösen“ nicht ungeschoren davonkommen.

Die verdeckt ermittelnde Organisation fand ich auch richtig interessant. Die Mitglieder bedienen sich bei ihren Ermittlungen zwar nicht unbedingt legalen Mitteln, aber ihr Credo ist: „Niemand wird getötet“. Also ist das irgendwie schon in Ordnung. So kommt man einfach schneller an Informationen. Alles, was sie dann herausfinden, wird der Polizei oder der Presse zugespielt.

Der Schreibstil selbst ist flüssig und richtig mitreißend. Aufgrund der anschaulichen und spannenden Erzählweise konnte ich das Buch auch nicht lange aus der Hand legen, weil ich unbedingt wissen wollte, wie das Buch ausgeht.