Rezension

Roman, Biografie, Wissenschaft

Das verborgene Genie -

Das verborgene Genie
von Marie Benedict

Bewertet mit 4 Sternen

Benedict schafft es auch in diesem Buch wieder sehr gut einen Einblick in das Leben ihrer Protagonistin und vor allem auch in ihre wissenschaftliche Leistung zu geben.

Marie Benedict hat es sich zur Aufgabe gemacht beeindruckende Frauen aus den Schatten von Männern, der Gesellschaft und der Zeit heraustreten zu lassen. Sie würdigt die Leistung von Frauen, die zu ihrer Lebzeit nicht die verdiente Anerkennung bekommen haben und mischt dabei Fakt und Fiktion, Biografie und Belletristik. In diesem Buch ist Rosalind Franklin an der Reihe.

Die Wissenschaftlerin hat entscheidend zur Erforschung unserer DNA beigetragen, dabei aber immer gegen die Männerwelt ankämpfen müssen. Sie ist eine ausgesprochen intelligente, junge Frau, leider nur auch eine sehr naiv in vielerlei Hinsicht.

Benedict schafft es auch in diesem Buch wieder sehr gut einen Einblick in das Leben ihrer Protagonistin und vor allem auch in ihre wissenschaftliche Leistung zu geben. Mir gefällt es sehr gut, wie ich hier in einem unterhaltsamen Rahmen dazulernen kann.

Nicht so gut gefällt mir jedoch ihre Mischung von biografischer Wahrheit und kreativer Freiheit. Stellenweise macht das die Geschichte für mich unauthentisch. Außerdem hätte ich mir gewünscht im Nachgang zu erfahren, wann die Autorin sich Raum für Eigeninterpretationen herausgenommen hat und welche Aspekte tatsächlich so waren.

Das ist immer ein Drahtseilakt bei solchen Romanbiografien, der hier nicht so gut gelungen ist, wie bei anderen Büchern der Autorin. Trotzdem hat mir die Geschichte im Großen und Ganzen wieder gefallen und ich bin gespannt, welche beeindruckende Frau Benedict in ihrem nächsten Buch aus den Schatten ins Licht holt.