Rezension

Romy emanzipiert sich

Romy und der Weg nach Paris - Michelle Marly

Romy und der Weg nach Paris
von Michelle Marly

Bewertet mit 4 Sternen

Ich bin durch das Buch förmlich geflogen. Na gut, ich musste auch ziemlich oft unterbrechen weil ich nach Bildern googeln musste von Personen oder Ereignissen, die im Buch erwähnt wurden. Aber ansonsten war ich begierig, mehr über Romy und ihre Liebe zu Alain Delon zu erfahren.

Das Buch trägt ja den Titel "Romy und der Weg nach Paris", und am Ende ist es auch genau das was der/die LeserIn bekommt. Wie kam es, dass Romy Schneider Ende der 50er nach Paris ging, und was tat sie in den ersten 2 Jahren dort. Ich hatte den Titel nicht ganz so wörtlich genommen und mir deutlich mehr erhofft muss ich sagen. Dafür hätte ich auch sofort Abstriche in der Detailliertheit der Beschreibungen einzelner Tage, Essen mit Freunden, Bummeln durch Paris, oder sonstwas in Kauf genommen (diese Dinge entspringen sowieso rein der Fantasie der Autorin und sind ein "so könnte es vielleicht gewesen sein"-Kontrukt), wenn ich im Gegenzug mehr Zeit noch mit Romy hätte verbringen können.

Aber dieses Buch ist eben keine Biografie, sondern nur eine - sich an tatsächlichen Ereignissen orientierende - fiktive Erzählung einer wichtigen Lebensphase von Romy Schneider. Nämlich der Abnabelung von ihrer Mutter und gleichzeitig ihrem Image als "junges Wiener Madl" hin zur Verlobten eines französischen Players (wie man heute sagen würde), die endlich auch erwachsene Rollen spielen möchte. Und die Romy in diesen Jahren wird auch sehr ausführlich dargestellt.