Rezension

Sie starb viel zu jung

Romy und der Weg nach Paris - Michelle Marly

Romy und der Weg nach Paris
von Michelle Marly

Bewertet mit 3 Sternen

Mit „Sissi“ spielte sie sich in die Herzen der Fans und in der Weihnachtszeit gab es in den 1980er Jahren kaum ein Wohnzimmer, wo man Romy Schneider nicht bewundern konnte. Dass sie ihre Familie verließ und zu ihrem Geliebten Alain Delon zog, das wurde ihr allerdings nicht verziehen. Österreicher und Westdeutsche hingen an ihrer Sissi und erkannten nicht, wie die junge Frau sich fühlte. Stand sie doch unter der Fuchtel ihrer Mutter und deren Mann, die beide nicht nur das Wohl Sissis im Auge hatten. Das Buch berichtet von ihrer Flucht nach Frankreich und endet mit dem Bruch der Beziehung zu Alain.

 

Bei einem Interview zu seinem 85. Geburtstag sagte Alain Delon, dass Sissi die Liebe seines Lebens gewesen sei. Leider ist sie schon sehr früh gestorben und der Grund dafür konnte nie ganz aufgeklärt werden. Erfolgsdruck war ihr in die Wiege gelegt, da sie ja aus einer bekannten Schauspielerfamilie stammte. Die ersten Jahre ihres Lebens wohnte sie bei der Großmutter und kam dann später in ein Mädcheninternat. Umso erstaunlicher ist, dass diese keusche und angepasste junge Frau zu dem „Casanova“ Alain zog. „Romy und der Weg nach Paris“ beschreibt auch, wie hart sie arbeitete und wie schwer es für sie war, in Paris anerkannt zu werden. Ihre Sprache missfiel den Parisern und auch mit der Figur Romys waren sie nicht einverstanden. Coco Chanel war es, die ihr dabei half, ihre Persönlichkeit zu entwickeln und dies ließ sich auch an ihrer Kleidung erkennen.

 

Das Buch „Romy und der Weg nach Paris“ hört sehr abrupt auf. Während viele Passagen des Werkes lang und ausführlich niedergeschrieben wurden, kommt das Ende dann doch überraschen. Das gefiel mir nicht. Zudem schrieb die Autorin zwar einige Andeutungen über den Verbleib der Gagen, ging dann allerdings nicht näher darauf ein. Lag es tatsächlich daran, dass sie die Eltern Romys kannte?