Rezension

Ruhig und gemütlich wie die Insel selbst - aber dabei nicht langweilig

Flammenküste - Birgit Böckli

Flammenküste
von Birgit Böckli

Bewertet mit 5 Sternen

Auf der ostfriesischen Insel Spiekeroog passiert neuerdings so einiges. Briefkästen werden mit Feuerwerkskörpern gesprengt und sogar Brände werden gelegt. Und dies alles kurz nachdem der Wirt der Dorfkneipe "Anker" gestorben ist und seine Tochter die Wirtschaft übernommen hat. Deren Sohn Josua soll angeblich Schuld am Tod seines Vaters sein, der während eines Wohnungsbrandes im Vollrausch ums Leben kam. Doch die Kommissare Freda Althuis und Thomas Berg haben einen ganz anderen Verdacht und nehmen während ihrer Ermittlungen den freikirchlichen Pastor ins Visier. Als auch noch die Frau und die Tochter eines berühmten Schlagerstars vermisst werden, ist Eile geboten.

"Flammenküste" ist der zweite Band um die Spiekerooger Ermittler Althuis und Berg. Jedoch kann das Buch auch sehr gut ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Man wird auch so sofort in diesem Buch heimisch. Birgit Böckli hat es gekonnt geschafft, die Charaktere hier so zu beschreiben, daß man sofort mit ihnen warm wird, wenn man sie noch nicht kennt. Und wenn man den ersten Band bereits gelesen hat, trifft man auf alte Bekannte, über die man sich freut. Besonders gut gelungen ist es ihr, die Macht des Pastors darzustellen. Es grenzt schon an eine Sekte, was sich dort abspielt. Die Autorin hat einen wunderbar ruhigen Schreibstil, der es ermöglicht, daß Buch fließend zu lesen. Und trotz dieser Ruhe, die ja auch das Leben auf der Insel wiederspiegelt, herrscht in diesem Buch immer eine unterschwellige Spannung, die mich nicht mehr losgelassen hat. Besonders schön gelungen sind die Beschreibungen Spiekeroogs und ihrer Bewohner. Das Mißtrauen gegenüber den "neuen Bewohnern" auf der Insel kommt hier sehr deutlich heraus. Auch die Landschaft dieser ostfriesischen Insel wird wunderbar beschrieben.

Ein Krimi, der sich bestens für den Strandurlaub eignet!