Rezension

Ruhige Geschichte, die mich nicht begeistern konnte

Wer Schatten küsst - Marc Levy

Wer Schatten küsst
von Marc Levy

Bewertet mit 2 Sternen

Sprache

Man begleitet den Erzähler etwa ein Jahr durch seine Kindheit und nach einem Zeitsprung nochmal einige Zeit durch sein Studium. Es wird alles aus der Ich-Perspektive erzählt und dabei erfährt man nicht mal den Namen des Erzählers. Der Schreibstil ist sehr poetisch, die Sprache gehoben, für einen Grundschüler fand ich sie eher ungewöhnlich. Man weiß aber auch nicht so recht zu welcher Zeit die Geschichte spielt oder in welchem Land. Das alles war für mich nicht richtig rund. Vor allem die Gespräche fand ich sehr seltsam. Es gibt keine richtigen Dialoge. Es gibt ganz wenig wörtliche Rede und wenn dann meist nur ein oder zwei Sätze und der Rest des Gesprächs ist einfach zusammengefasst. Dadurch konnte ich keine richtige Verbindung zu den Personen aufbauen. Ich habe das Geschehen eher distanziert beobachtet, als dass ich wirklich darin eingetaucht bin.

 

Charaktere

Der Erzähler ist ein einsames Kind. Sein Vater verlässt ihn, die Mutter ist überfordert mit dieser Situation, er kommt an eine neue Schule, findet nur schwer Freunde und deshalb erscheint die Geschichte mit den Schatten auch eher als Flucht vor der Realität, als Ratgeber wenn er keinen Vertrauten hat. Man begleitet ihn auch von einer Liebelei zur nächsten. Für mich erschien keine wirklich ernsthaft und doch ist für ihn jede einzelne die grosse Liebe. Und obwohl er überraschenderweise wirklich gute Freunde findet, vertraut er sich keinem von Ihnen an und bleibt allein mit seinen Gedanken und Gefühlen.

 

Fazit

Ich wollte nach 100 Seiten schon beinahe abbrechen, weil mir der altkluge und philosophische Grundschüler nicht gefiel. Der zweite Teil wurde dann aber interessanter. Was für mich den Reiz an der Geschichte ausgemacht hat, war die Interaktion mit den Schatten. Ich wollte wissen woher kommt diese Gabe? Was fängt er damit an? Zum Ende hin rückte dieser Aspekt der Geschichte aber in den Hintergrund und es ging hauptsächlich um die Liebesgeschichten. Sehr schade! Leider war die Geschichte überhaupt nicht was ich erwartete habe, der Schreibstil gefiel mir nicht, genauso wenig die Protagonisten.