Rezension

Ruhrpott-Krimi mit Hintergrund

Die Abräumer - Thomas Schweres

Die Abräumer
von Thomas Schweres

 

Auch sein spektakulärer zweiter Fall fordert Kommissar Schüppes vollen Eisatz.

Als nach einem Banküberfall in Essen die Täterin Michaela Schmidt auf der Flucht erschossen wird, beginnen Schüppe und sein neuer Assistent Gültekin zu ermitteln. Dabei scheint der Reporter Tom Balzack, ein Zeuge des Mordes an Michaela, für die Ermittlungen hilfreich zu sein. Tom, aus beruflichen Gründen an diesem Fall und privat an den Hintergründen interessiert, recherchiert auf eigene Faust weiter und gerät selbst in Gefahr. Bankengeschäfte, Immobilien und sehr viel Geld sind im Spiel: Der Fall erweist sich schließlich als verzwickter und wesentlich komplexer als Schüppe zu Anfang angenommen hat.

 

In flottem Schreibstil schildert der Autor Schüppes Ermittlungsarbeit. Lockere Sprüche und bildhafte Beschreibung seines Umfelds bringen Ruhrpott-Feeling in den Krimi, dessen Akteure durchaus authentisch wirken. Sozusagen „aus erster Hand“ stammt auch die Schilderung des journalistischen Berufsalltags von Balzack & Co. Temporeich, spritzig und spannend bleibt das Geschehen, bis zum Ende.

 

Was mir sehr gefällt ist die Vielschichtigkeit des Romans, die Verflechtung von Fiktion und Realität. Thomas Schweres rollt die Hintergründe des Kriminalfalles auf, dabei kritisiert er auf sarkastische Weise soziale und wirtschaftliche (Miss-)Verhältnisse. Nebenbei werden kleine Seitenhiebe ausgeteilt, und Anspielungen auf tagesaktuelle tatsächliche Ereignisse rücken den Krimi für den Leser näher.

Zum Glück ist alles nur Fiktion, wie der Autor in seiner Schlussbemerkung schreibt. Oder?

Sehr lesenswert!