Rezension

Schattenauge - Mehr Gut als Wow

Schattenauge - Nina Blazon

Schattenauge
von Nina Blazon

Bewertet mit 4 Sternen

In wenigen Tagen war das Buch verschlungen, doch lösten die ersten 300 Seiten nicht viel Spannung und Freude bei mir aus. Die wirklich gute Handlung beginnt erst später, ist dafür aber umso besser.

Die Panthera-Geschichte finde ich überaus interessant. Bereits "Arkadien erwacht" von Kai Meyer ist eine mitreißende Geschichte über die Raubkatzenmenschen. In "Schattenauge" gefällt mir die Pantheraidee allerdings nur zu 50:50. Die vielen Erklärungen über Reviere fand ich eher langweilig, als interessant und die Figuren blieben mir zu zu sehr Mensch, als Tier. Zwar wurden ihre Sinne und Gefühle beschrieben, aber mir persönlich fehlte immer irgendetwas: Eine Verwandlung ins Tier. Der Schatten, der sie anders machte war mir zu wage und konnte mich nicht fazinieren.

Weiterhin konnte ich mich nicht mit den Beziehungen zwischen einzelnen Charakteren anfreunden. Obwohl die Liebesgeschichte auf sich warten ließ, ist sie doch sehr schön. Zoe gefiel mir als Hauptcharakter sehr gut, doch ihre Verbindung zu Irvis konnte mich nicht begeistern. Als könnte sich die Autorin nicht entscheiden: Hmm wer soll's denn nun werden Irves oder Gil? Ach beide sind sooo toll und Zoe ist auch toll. Sollen sich doch alle ganz toll finden. Gar nicht toll Frau Blazon. Eher öde und schlecht geschrieben.

Die Freundschaft zwischen Irvis und Zoe kommt schwach rüber und nicht überzeugend. Hätte man besser machen können. Ebenfalls die Entwicklung zwischen Ellen und Zoe kam mir von der Autorin gezwungen vor und mehr utopisch als richtig.

Generell empfand ich die Verbindungen zwischen den Charakteren zu unnatürlich. Mal waren sie Einzelgänger und weit davon entfernt Freunde zu sein, mal war da eine plötzliche Verbundenheit. Keine Entwicklung, einfach hingeknallte Tatsachen aus dem Nichts. Na, was den nun Frau Blazon: Einzelgänger oder Gemeinschaft?

Zwar viele Kritikpunke, ich würde jedoch nicht sagen, dass die Geschichte nicht schlecht ist. Alles in allem eine gute Geschichte, bei der das Ende wirklich besser ist als der Mittelteil. Besonders die letzten 100 Seiten sind spannend und absolute vier Sterne wert.

"Gebrauch deinen Verstand, und dann jag dein Herz durch die Hölle, wenn du dich traust, und verdiene dir den zweiten Flügel."

Rezension vom 01.05.2010