Rezension

Schauplatz Wien

Die Zeichenkünstlerin von Wien - Beate Maly

Die Zeichenkünstlerin von Wien
von Beate Maly

Bewertet mit 4.5 Sternen

4,5 von 5 Punkten

Sarah Isserlein soll für das wohl ihrer Familie einen befreundeten Rabbi heiraten. Allerdings findet sie Aaron eher abstoßend und da dieser ihr auch ihre Lieblingsbeschäftigung, das Zeichnen, verbietet, stimmt sie der Heirat nur widerwillig zu. Doch dann gerät Sarahs Leben auf einmal ins Wanken, als sie zusammen mit ihrem Vater den christlichen Steinmetz Mathes Rockh bittet, eine Truhe nach ihrer Zeichnung zu fertigen. Aber die Stimmung der Christen gegenüber Juden ist dort  bereits alles andere als gut...

Ich lese ja eher selten historische Romane und wenn mich einer in den Bann zieht, dann freut mich das immer sehr.
Dieses Buch gehört auf jeden Fall zu denen, die ich sofort empfehlen würde. Beate Maly hat einen so packenden Schreibstil, der mich auch in den Lesepausen immer wieder gedanklich zum Buch zurückkehren lies.

Außerdem bietet Sarahs Geschichte durchaus mehr, als man auf den ersten Blick vermuten dürfte. Denn es geht nicht nur um eine Liebe die nicht sein darf, sondern auch um die Stadt Wien im Aufbau und um den Starken Hass der Christen gegenüber den Juden, der zur damaligen Zeit sehr ausgeprägt war. Allein schon wie die Lage sich immer weiter zuspitzt und wie dies alles ausgeht ist sehr erschreckend und lässt stellenweise an die deutsche Vergangenheit denken. Das es sich dann auch noch um eine Wahre Vergangenheit (geschichtlich gesehen, nicht die der Hauptpersonen) handelt, macht dieses Buch nur noch spannender.