Rezension

Schleppender Einstieg

Der Wald der verlorenen Schatten -

Der Wald der verlorenen Schatten
von Danbi Eo

Als ich das Buch „Der Wald der verlorenen Schatten“ von Danbi Eo das erste Mal gesehen habe, hat es mich direkt angesprochen: das Cover sieht wunderschön und geheimnisvoll aus, das Buch ist ein kleines Hardcover und liegt gut in der Hand, und auch den Klappentext fand ich sehr spannend:

 

>>Hyoju, eine junge Frau von 29 Jahren, verlor als Kind ihre Eltern bei einem Autounfall. Sie arbeitet als Ticketverkäuferin an einem Busschalter, ein Job, der ihr keinen Spaß macht. Sie fühlt sich leer und ausgebrannt, weil sie ohne Sinn und Zweck in den Tag hineinlebt. Ihr Freund hat vor Kurzem die Beziehung beendet, als er erfahren hat, dass sie eine Waise ist. Umso mehr überrascht es sie, als sie plötzlich Nachricht vom Tod ihrer Großmutter erhält, und sie fährt in ein kleines Dorf, um an der Bestattung teilzunehmen. Am letzten Tag der Beerdigungsfeier halten die Dorfbewohner ein merkwürdiges Ritual auf einem Hügel vor einem nahe gelegenen Berg ab; dabei warnen sie Hyoju, den Berg zu betreten. Als sie nach Hause zurückkehren will, betritt sie irrtümlich die verbotene Zone. Im gleichen Moment bemerkt sie, wie ein silbern glänzender Schatten aus ihrem Körper entweicht. Auf ihrem Weg trifft sie einen geheimnisvollen Mann namens Muyeong, der halb menschlich, halb göttlich ist, magische Kräfte besitzt und den Kreislauf des Waldes behütet. Er führt sie zu einem 1000-jährigen Ginkgobaum, dem eigentlichen Herrscher des Waldes, der alle seine Bewohner miteinander verbindet. Hyoju erfährt: Wenn es ihr nicht gelingt, ihren Schatten innerhalb der nächsten fünf Tage wiederzufinden, ist sie dazu verdammt, für immer als Geist im Wald umherzuirren. Zusammen mit Muyeong macht sie sich auf die Suche nach ihrem Schatten, und damit beginnt die wundervolle Geschichte von Hyoju und Muyeong, die den Leser in eine magische Welt entführt …<< 

 

Dieser verrät auch schon sehr viel von den Grundzügen der Geschichte und fasst damit ca. die Hälfte des knapp 250 Seiten langen Buches zusammen, da mir gerade dieser erste Teil des Buches ziemlich belanglos und wenig ansprechend erschien. 

Ich hatte meine Schwierigkeiten in die Geschichte hineinzufinden und mich mit der Protagonistin anzufreunden, mit der ich tatsächlich erst gegen Ende des Buches langsam warm geworden bin. Die meiste  Zeit fand ich sie leider sehr unsympathisch und unfreundlich.

Auch mit dem Schreibstil konnte ich mich am Anfang gar nicht anfreunden, die Sätze kamen mir oft kurz und unzusammenhängend vor, ich kam überhaupt nicht in den Lesefluss.

 

Gegen Mitte des Buches wurde es dann etwas besser, die Zeit zwischen Hyoju und Muyeong im Wald wurde langsam greifbarer, es gab spannende Szenen und lustige Wortwechsel, und auch das Ende des Buches, quasi die Auflösung des Abenteurs haben mir gut gefallen und Freude bereitet. Ich muss jedoch gestehen, dass ich das Buch wahrscheinlich gar nicht so weit gelesen hätte, wenn ich es nicht im Rahmen einer Leserunde rezensieren würde.

 

FAZIT: Ob es an der anderen Erzählkultur liegt oder speziell an der Autorin kann ich leider nicht sagen, ich wurde insgesamt nur schwer warm mit der Geschichte und der 

Protagonistin. Erst gegen Mitte/ Ende wurde es besser, was leider sehr schade und für mich viel verschenktes Potential ist.