Rezension

Schön Düstere Fortsetzung!

Dark Wonderland - Herzbube
von A. G. Howard

Bewertet mit 4 Sternen

Meine Meinung: 
Nach wie vor Orientiert sich A.G. Howard mit ihrer Interpretation der Wonderland Ereignisse, stark an Tim Burtons Ästhetik, in seiner Verfilmung der Geschichte. Vor allem Alyssas Kleidung ist ein Beispiel dafür. Doch mit "Herzbube" gelingt ihr sich stärker davon zu lösen. Denn die Handlung ist eigenständiger und die Figuren des Dark Wonderlands tauchen nur am Rande immer mal wieder auf. 
Die Autorin hat den Vorteil, das dieser Band nun in Alyssas Welt spielt und die phantastischen Elemente anders eingesetzt werden können. Sie brechen in Alyssas Realität ein und erinnern sie an ihre Bestimmung, aber sind nicht überall, so wie es im Wonderland der Fall ist. Zugleich behält der Roman den Ton des Vorgängers bei. Die Magie, das Chaos und alles was Dark Wonderland repräsentiert, das wirkte dadurch für mich sehr lebendig. Gerade im Kontrast mit Alyssas Welt, hat das gut funktioniert. Es wirkte sogar um einiges Düsterer. 

Außerdem hat es dem Roman gut getan, das die Autorin weitgehend auf die romantischen Verwicklungen verzichtet, die mich in "Herzkönigin" so genervt hatten. Jeb wird zwar noch immer als der weiße Ritter inszeniert, taucht aber ansonsten erfrischend selten in der Handlung auf. Alyssa ist insgesamt viel selbstständiger, vielleicht auch eine Entwicklung aus den vorangegangen Ereignissen. 

Zudem fand ich es spannend, wie Alyssa nach den Ereignissen im letzten Band, mit ihrer Realität klarkommen wird. Vor allem im Bezug auf ihre Mutter. Schade fand ich hier, das dieser Konflikt manchmal etwas zu kurz kommt. Allerdings gelingt es der Autorin eine wirklich überraschende Wendung einzubauen, sodass ich am Ende trotzdem zufrieden war.
Ich gebe aber zu, dass mich vor allem Morpheus interessiert hat. Er ist für mich die am besten Herausgearbeitete Figur der Reihe, und noch immer finde ich Jeb dagegen ziemlich blass, obwohl er in Alyssa  Leben, so eine wichtige Rolle spielt. Er kam einfach viel zu wenig vor, als das man ihn näher kennen lernt. Auch ihre Freundin, immerhin Jebs Schwester, hat vor allem die Rolle der Fragestellerin, ob Alyssa mit ihrem Bruder gesprochen hat (und das in allen möglichen Varianten). Eigentlich ist sie als Figur überflüssig... Morpheus dagegen ist schillernd, wunderbar Düster und immer noch so schön hinterhältig, wie man ihn kennengelernt hat. Das macht Spaß und na ja, er ist einfach der perfekte Bad Guy. *gg* 

Insgesamt wirkt der Roman besser strukturiert als noch Band 1. Die ganze Handlung ist weniger verworren, ohne dabei die Magie des Wonderlands zu verlieren.  Im Gegenteil. Gerade der Einbruch der einen Welt in die andere hat hier bestens funktioniert. Dadurch wirkte ""Herzbube"" düsterer und dunkler, und das obwohl schon das Wonderland alles andere, als ein Sonnenerwärmter Ort ist. 
Für mich hat sich die Autorin jedenfalls klar gesteigert und ich freue mich auf den Abschluss der Reihe! Auch wenn ich jetzt schon befürchte, das Morpheus dabei den Kürzeren ziehen wird. *g*