Rezension

Diese Rezension enthält Spoiler. Klicken, um alle Spoiler auf dieser Seite lesbar zu schalten.

Schöne Liebesgeschichte mit Ostseefeeling

Fischbrötchen und Zuckerstreusel - Jane Hell

Fischbrötchen und Zuckerstreusel
von Jane Hell

Bewertet mit 5 Sternen

Handlung:

Nachdem ihr Freund sie betrogen hat, dominiert der Herzschmerz Annis Leben. Da kommt ihr die Bitte ihrer Mutter gerade recht: Ihre Tante hat sich den Oberschenkelhals gebrochen und liegt im Krankenhaus. Deshalb soll Anni im Café aushelfen, vor allem, da gerade Hochsaison ist.

Deshalb packt Anni ihre Koffer und fährt nach Eckernförde an die Ostsee.

Gleich bei ihrer Ankunft gerät sie mit dem Koch Kjell auseinander, mit dem sie sich auch eine Wohnung teilen muss. Und er hat eine ganz andere Vorstellung von Hygiene als sie, was auch zum Streit zwischen den beiden führt.

Doch wäre da nicht das verräterische Kribbeln, das Anni bekommt, wenn sie in Kjells Nähe ist …

Und auf einmal steht auch noch ihr untreuer Ex vor der Tür und will Anni zurück. Doch kann das gut gehen?

 

Meinung:

Zuerst will ich das wunderschöne Cover loben. Es zeigt den Strand mit Meer und Strandkörben und ist wirklich sehr gut gelungen. Vor allem die Farben gefallen sehr, denn es wirkt dadurch so lebendig. Am liebsten wäre ich auch dort. J

Ich glaube, dass Anni die Abwechslung gut tut. Auch wenn die Umstände natürlich nicht schön sind, so kann sie doch an der Ostsee endlich auf andere Gedanken kommen und ihren schrecklichen Exfreund vergessen.

Kjell lässt zwar ihr Herz schneller schlagen, aber soll sich Anni wirklich wieder auf jemanden einlassen? Mit der Möglichkeit, erneut einen schweren Verlust zu erleiden?

Doch Anni wird es noch turbulenter.

Nachdem Paul sie wegen einer anderen verlassen hat, macht auch seine neue Freundin recht schnell mit ihm Schluss. Ich finde es unfassbar, dass Paul dann nach Eckernförde reist und Anni dort einen Heiratsantrag macht, als ob nichts gewesen wäre. Es ist toll von Anni, dass sie Paul nicht einfach verzeiht und wieder mit ihm zusammenkommt, was wohl sein Plan gewesen war.

Aber Paul gibt dennoch nicht auf und sagt, dass er in Eckernförde bleiben wird, bis Anni ihm verzeiht. Die ist sehr überrumpelt von seiner Anreise, lässt ihn jedoch im Café Seestern mitarbeiten, wo jede helfende Hand zu gebrauchen ist. Davon ist Kjell, der Paul nicht ausstehen kann, aber gar nicht begeistert ...

Für wen wird sie sich letztendlich entscheiden?

Ich verrate nur so viel, dass es auf jeden Fall zu Unstimmigkeiten zwischen Paul und Kjell kommt, wo Anni schon einmal ein blaues Auge kassiert …

Der Schreibstil ist sehr flüssig und leicht zu lesen. Mir haben besonders gut die Vergleiche mit der Ostsee gefallen, die die Autorin in ihrem Roman geschrieben hat.

Zum Beispiel "Meine Gefühle passten sich den stetigen Wellen auf dem Meer an - gingen auf und ab" oder "Wie auch am Tag zuvor wirkte das Bad in der Ostsee wie ein gigantischer Becher Kaffee, nur ohne dass mir davon flau im Magen wurde".

Mir gefällt auch sehr gut das Setting. Eckernförde und die Ostsee sind so liebevoll und detailliert beschrieben, dass ich mir alles richtig gut vorstellen kann. Während ich das Buch gelesen habe, habe ich mir mehrmals gewünscht, genau wie Anni am Meer zu sein. J

Die Geschichte wird aus der Ich-Perspektive von Anni erzählt. Sie war mir gleich sympathisch und ich konnte mich gut in sie hineinversetzen. Anni ist sehr hilfsbereit, denn ich finde es richtig toll, dass sie einfach so an die Ostsee fährt, um ihre geliebte Tante zu unterstützen. Letztendlich weiß sie dann noch, was und wer wirklich gut für sie ist.

Kjell fand ich ebenfalls toll. Allein, wie er Paul beschreibt, ist wirklich lustig und tritt eigentlich genau auf ihn zu. Die Anspielung auf ,,Schneewittchen“ zwischen ihm und Anni hat mir gut gefallen. Außerdem kümmert auch Kjell sich liebevoll um Anni, als sie sich verletzt.

Paul hingegen mochte ich gar nicht. Er wirkte auf mich wie ein arroganter Schnösel, der es gewohnt war, dass man alles machte, was er wollte. Und er scheint Anni nicht treu zu bleiben …

Tante Rieke kommt nur einmal vor, aber ich fand sie sofort sympathisch. Sie erkennt, dass Anni die Arbeit im Café Seestern eigentlich total viel Spaß macht und bietet ihr deshalb an, dieses komplett zu übernehmen, was Anni erst mal sacken lassen muss.

Auch Annis Mutter hat einen kleinen Auftritt in Eckernförde, wodurch sie mir aber sehr unsympathisch geworden ist. Denn als sie Anni besucht, gibt sie ihrer Tochter die Schuld daran, dass die Beziehung zwischen Paul und ihr zerbrochen ist. Dabei war er doch eine so gute Partie. Das war für mich unterste Schublade.

Die übrigen Charaktere wie Hellen haben mir ebenfalls gut gefallen und waren immer eine große Stütze für Anni.

Das Ende gefällt mir gut und ist auch nicht zu kitschig.

 

Fazit:

Ein sehr schöner Liebesroman an der Ostsee. Dadurch, dass das Buch am Meer spielt, hat es bei mir noch ein paar Pluspunkte mehr bekommen.