Rezension

schreckliche Familientragödie

Am Ende der Schmerz - Dania Dicken

Am Ende der Schmerz
von Dania Dicken

Bewertet mit 5 Sternen

Obwohl Andrea Thornton nach ihren schrecklichen Erlebnissen der vergangenen Fälle, nicht mehr als aktive Profilerin arbeiten will, sondern nur noch an der Uni lehrt, wird sie von ihrem Mann Greg überredet sich den Fall um seinen Cousin Matthias anzusehen. In Bielefeld wurde er angeklagt, seine schwangere Frau und seine beiden Kinder ermordet zu haben. Die ganze Familie Thornton fliegt also nach Deutschland um ihren Verwandten beizustehen. Und Andrea hofft dort, der Polizei mit ihren Typs als Profilerin helfen zu können. Wie erwartet ist das nicht so einfach, denn Kommissar Becker steht der Sache sehr skeptisch gegenüber. Und rein rechtlich kann Andrea ja auch nicht auf eine Zusammenarbeit bestehen. Sie recherchiert aber trotzdem und zu ihrem Glück erkennt Becker ihre Qualiäten als Profilerin und holt sie mit ins Boot.
Dieser Fall ist besonders tragisch und für die Familie Thornton und ihre Verwandten schrecklich. Nicht nur die Toten sind zu beklagen, sondern auch der bekanntermaßen sehr nette und freundliche Matthias soll seine Familie bestialisch getötet haben.
Das ist natürlich eine sehr private Sache und geht allen an die Nerven. Andrea allerdings zeigt sich dem auch wieder gewachsen und lässt sich nicht beirren. Sie ist für alle Szenarien offen, auch wenn sie damit natürlich nicht unbedingt auf Verständnis trifft. Bei diesem Fall ist es wirklich sehr persönlich und es kommen einige Dinge aus der Vergangenheit der Familie zutage. Und gerade auf der Beerdigung mit den vielen nahen und fernen Verwandten kommt in den Gesprächen allerhand Stoff zum Nachdenken auf. Allerdings sind diese auch sehr hilfreich. Andrea ist sich der Brisanz bewußt, aber sie ist ja eine super Profilerin und kommt damit gut klar. In diesem Band kommen auch immer wieder die vergangenen Geschehnisse um Andreas alte Fälle ans Tageslicht. Denn Andrea und auch Greg sind damit noch nicht im reinen. Auch wenn sie erst nicht darüber sprechen und so eine missverständliche Situation erzeugen. Aber wir kennen die Protagonisten ja nun sehr gut und man kann sich auf ihre Vernunft und ihr Verhalten verlassen. Dieser Fall ist wirklich sehr spannend und man wird auf einige falsche Spuren geschickt. Bis dann eine absolut unglaubliche Situation alles ans Tageslicht bringt. Leider erstmal umsonst. Andrea ist richtig verzweifelt und jetzt wird sie auch leichtsinnig. Ihre spontane Art hat sie ja schon öfter in Bedrängnis gebracht. Der Fortgang der Handlung ist allerdings wirklich überraschend, aber gut gelungen. Damit konnte jetzt keiner mehr rechnen.
Mir hat auch sehr gut gefallen, das eine Begegnung zu Beginn des Buches zum Schluß wieder aufgenommen wird und so zu einem guten Abschluß führt. Denn sonst hätte eine Sache unerledigt in der Luft gehangen. Wie immer war es ein sehr spannendes und fesselndes Buch. Die Charakteren der Leute sind wieder sehr vielfälltig und decken eine große Menge an verschiedenen Persönlichkeiten ab. Es ist immer wieder interessant in das Leben der Protagonisten einzusteigen. Sie zu begleiten und mit ihnen durch die Höhen und Tiefen eines Lebens zu gehen. Und natürlich merkt man bei der Arbeit von Andrea wieder, wie sehr sie diese Tätigkeit liebt und darin aufgeht. Das Profiling gehört einfach zu ihrem Leben dazu und sie ist sehr gut darin. Daher bin ich auch über ihre Entscheidung bezüglich ihrer Zukunft sehr glücklich. Denn so können wir sie auch weiterhin bei ihren Fällen begleiten.
Ich freue mich jedenfalls schon auf den nächsten spannenden Fall um Andrea Thornton und ihrem ganzen Umfeld.