Rezension

Schwächer als die Vorgänger, aber dennoch spannend

Das Buch der Schatten 03 - Bluthexe - Cate Tiernan

Das Buch der Schatten - Bluthexe
von Cate Tiernan

Bewertet mit 3 Sternen

Die "Das Buch der Schatten"-Reihe hat es mir eindeutig angetan. Nachdem ich die ersten beiden Bände verschlungen habe, musste auch unbedingt der dritte Band her. Aktuell bin ich bereits beim sechsten Band und kann von der Reihe gar nicht genug bekommen. Allerdings muss ich auch zugeben, dass der dritte Band zwar wieder einmal sehr gelungen, aber dieses Mal jedoch etwas schwächer als seine Vorgänger ist. Schuld daran sind viele Wiederholungen, die meiner Meinung nach nicht hätten sein müssen.

Immer wieder wird aufs Neue erzählt, wie Morgan zu Wicca kam, dass sie adoptiert wurde und somit eine echte Bluthexe ist, dass ihr Busen viel zu klein geraten ist und wie viel sie doch für Cal empfindet. Dazu wird in jedem Kapitel mindestens einmal darauf hingewiesen, dass ihr Auto "Das Boot" heißt Dies ist mir bereits sehr stark im zweiten Band aufgefallen, allerdings hat es mich da noch nicht so sehr gestört, wie es jetzt der Fall war. Auch die stellenweise sehr neue hochgestochene Art, wie Morgan seit ihrer Verwandlung spricht, empfand ich als recht unangenehm und nicht zeitgemäß. Sicherlich, sie lässt sich von vielen Büchern über Wicca inspirieren, aber diese hochgestochene Art  passt in ihren normalen Alltag einfach nicht rein. Von daher habe ich mich auch ein wenig gewundert, dass diese Veränderung für ihre Eltern plötzlich vollkommen in Ordnung ist, bzw. sie dies dulden, obwohl sie doch streng katholisch sind und Morgan die Hexerei eigentlich verbieten wollten.

Dennoch ist der Schreibstil auch in diesem Band gelungen. Die Geschichte liest sich sehr leicht und flüssig, es wird weiterhin sehr gut erklärt, was Wicca eigentlich bedeutet und welche Auswirkungen diese Magie haben könnte. Hierbei haben es mir besonders die Runen angetan, über die ich am liebsten noch viel mehr erfahren hätte. Gleichzeitig fließen immer wieder neue Ideen in die Geschichte ein, sodass es niemals langweilig wird. Dazu werden die Einträge aus dem Buch der Schatten von Morgans leiblicher Mutter gut in die Geschichte eingebaut, sodass man auch mehr über die Vergangenheit der Woodbanes erfährt. Neue Figuren kommen hinzu, alte Figuren entwickeln sich weiter und bei kaum einer Figur ist in irgendeiner Art ein Stillstand festzustellen. 

Ich mag Morgan immer noch sehr, allerdings hat sie mich in diesem Band zum Teil auch sehr genervt, da sie immer naiver wird und quasi alles macht und toll findet, was Cal oder seine Mutter ihr sagen. Obwohl man merkt, dass es bei einigen Situationen nicht mit rechten Dingen zugeht, findet sie es vollkommen in Ordnung und zweifelt nur selten etwas an. Sie ist quasi blind vor Liebe und vernachlässigt alles andere immer mehr. Für sie zählen nur noch Wicca und Cal, was ihrem Wesen jedoch nicht immer gut tut. Interessant fand ich dagegen Hunter und Sky, die der Geschichte neuen Schwung verleihen. Während ich Hunter recht geheimnisvoll finde und unbedingt mehr über ihn erfahren möchte, bin ich bei Sky noch ein wenig skeptisch, jedoch möchte ich auch über sie unbedingt mehr erfahren. Der Hexenzirkel von Cal entwickelt sich ebenfalls weiter. Die Menschen im Zirkel entwickeln immer mehr mein freundschaftliches Verhältnis miteinander und wirken nicht mehr wie ein kunterbunter Haufen Fremder, die sich lediglich für das gleiche Thema interessieren. Von Cal bin ich dagegen enttäuscht, denn er wirkt immer unsympathischer und fordernder und ich muss zugeben, dass ich mit meinen Vermutungen, die ich bereits beim ersten Band hatte, richtig gelegen habe. Dennoch finde ich es interessant, wie er mit den anderen Menschen und Hexen umgeht und wie wenig er dabei doch durchschaut wird.

Die Liebesgeschichte zwischen Cal und Morgan wird auch immer anstrengender. Sie passen meiner Meinung nach absolut nicht zusammen und während Cal weiterhin sein Leben lebt, passt Morgan sich ihm ständig an, vernachlässigt alles andere und hinterfragt nur selten etwas, obwohl er sie oftmals manipuliert. Alles, was er macht, ist in ihren Augen super und wenn sie dann doch einmal winzig kleine Zweifel bekommt, erinnert sie sich direkt daran, wie sehr sie ihn doch liebt und wie er sie doch lieben würde. Das war mir dann doch ein wenig zu viel. 

Wirklich gelungen finde ich, dass Morgan zu den Woodbanes gehört. Diese sind quasi die Bösen unter den Clans, jedoch zeigt dieser Clan auch, dass nicht unbedingt alle Mitglieder böse sein müssen und schwarze Magie betreiben. Es ist interessant zu lesen, wie Morgans Mutter über die Woodbanes dachte und wie sie insgesamt mit ihrer Magie umgegangen ist. Diese Einträge, die sie entworfen hat, sind auch in der Gegenwart nützlich, da sich Morgan inspirieren lässt und immer mehr ein Gespür für ihre Fähigkeiten erhält. Dies kann in den nächsten Bänden noch ordentlich für Spannung sorgen. 

Das Cover ist wieder einmal wunderschön und ein absoluter Hingucker. Die Farben harmonieren toll miteinander und das Symbol passt gut zur Thematik. Gleiches gilt auch für die Kurzbeschreibung, die wieder einmal sehr gelungen ist und die wichtigsten Themen zusammenfasst. Allerdings muss ich auch zugeben, dass ich den Satz mit Bree ein wenig zu überspitzt finde. 

Insgesamt hat mir "Bluthexe" zwar gut gefallen, jedoch konnte die Geschichte mit den anderen beiden Bänden nicht mithalten: Zu viele Wiederholungen und viele naive Momente waren mir dann doch etwas zu viel. Dennoch finde ich die Reihe weiterhin toll und werde dieser auch weiterhin treu bleiben.