Rezension

Sehr experimentell

Paare
von Maggie Millner

Bewertet mit 3 Sternen

Die namenlose Protagonistin träumt, von mehreren Frauen verführt zu werden. Dann begegnet ihr in der Realität ihres Alltags eine Frau, die sie überaus reizvoll findet. Sie bittet ihren Freund ihr Sex mit Frauen zu “erlauben”. Schneller, als er antworten kann, lässt sie sich auf die reizvolle Frau ein und verbringt das Wochenende bei ihr. 

Ihr Partner ist dem Verhältnis emotional nicht gewachsen und trennt sich von ihr. 

In den nächsten Wochen hat sie obsessiven Sex und findet, wonach sie sich gesehnt hat. Endlich darf sie sich unterwerfen, sich hingeben und mit der Geliebten zu einer Einheit verschmelzen. Doch die sexuellen Begierden haben einen Preis, sie muss ihre Geliebte mit anderen Frauen teilen.

Für die Protagonistin wird diese Liebe, einer der primären Antriebe zur Selbsterkenntnis.

Fazit: Ich bin erstaunt darüber wieviel ich aus den wenigen Seiten herausholen konnte. Die teils verwirrenden Sprachgebilde dechiffriert habe. Mir war das Geschriebene zu experimentel. Tatsächlich begegneten mir im letzten Jahr eine ganze Reihe an Geschichten, die die Themen Bisexualität, Homosexualität, Queerness bis in die Tiefen beleuchteten und ich mag diese Geschichten ebenso, wie Geschichten über heterosexuelle Protagonist*innen. Für mich hat die Autorin auf wenigen Seiten etwas zu viel versucht. Es reicht meines Erachtens völlig aus eine, wie auch immer sexuell geartete Geschichte, mit Selbsterkenntnis zu verpaaren (sex sells). Ich hätte jedoch keine Sprachakrobatik gebraucht und fand sie eher hinderlich. Alte Besen kehren auch ganz gut. Das Cover ist wundervoll gestaltet. Die Zitate auf dem Buchrücken versprechen große Begeisterung, die ich nicht teile.