Rezension

sehr fesselnd trotz Vorhersehbarkeit

Nordseetod. Ostfrieslandkrimi - Ele Wolff

Nordseetod. Ostfrieslandkrimi
von Ele Wolff

Bewertet mit 5 Sternen

Heute war mir mal wieder nach einem gutem Ostfrieslandkrimi für zwischendurch. Und dieser hat sich einfach perfekt dafür geeignet.
Ich mag den Schreibstil von Ele Wolff wirklich unheimlich gern. Sie schreibt so fließend und gefühlvoll, das ich förmlich durch die Seiten geflogen bin.
Toll finde ich auch, das ihre Romane relativ wenig Seiten haben, so das es wirklich für jeden geeignet ist.
Der Klappentext hat mich von Anfang an sehr angesprochen und ich begann voller Erwartung mit dem lesen.
In die Story kam ich gleich sehr gut hinein.
Romy war mir gleich sympathisch und ihre Situation bereitete mir sofort Unbehagen. Es hat nicht lange gedauert und ich habe meine ersten Schlüsse daraus gezogen.
Es war zwar für mich ziemlich offensichtlich was da ablief, doch ich war gespannt wie Henriette Honig dem ganzen auf die Spur kommen würde.
Wir erfahren dabei verschiedene Perspektiven, z.b. die von Henriette oder auch von Romy.
Es hat mir viel Spaß bereitet mitzuermitteln und zu erleben wie sich manch einer wand und wie sich alles immer mehr zu einem schlüssigen Bild zusammensetzte.
Dabei bekommt man einen sehr guten Blick hinter die Kulissen.
Gut fand ich dabei auch, wie erzählt wurde. Romy erzählt nicht nur von ihrer Vergangenheit. Sie lässt uns am Alltag ihrer Ehe teilhaben, was mich emotional total an sie band. Ich konnte mich sehr gut in sie hineinversetzen. Ihr Leid spüren .
Ihre Ängste manifestierten sich und auch die Verzweiflung dabei blieb nicht verborgen.
Sie macht es auf so lebendige Art und Weise, das man sich sofort hineinversetzen kann. Dies macht sie anhand von Rückblicken und das ist einfach mehr als gelungen.
Es ist sicher keine einfache Thematik, aber durch die lockere Erzählart , war für mich keine Schwere, keine Düsternis spürbar.
Es gab Szenen die habe ich wirklich mit Unglauben verfolgt, weil man es einfach nicht glauben will. Aber es wirkt auch schlüssig und doch kann man manchmal nur den Kopf darüber schütteln.
Die Spannung kann währenddessen konstant gehalten werden und die Autorin baut dabei die ein oder andere Wendung ein. Mich hat es jetzt nicht sonderlich überrascht, da ich ja schon den Ausgang ahnte.
Obwohl mich so etwas eigentlich immer stört, tat es dies hier nicht.
Es ging mehr um das drumherum, die Vergangenheit und auch die Hintergründe der einzelnen Menschen.
Kurzum hat mich Romys Schicksal wirklich berührt und doch habe ich mich immer wieder gefragt, warum keiner von beiden einen anderen Ausweg gewählt hat. Sicher war es nachvollziehbar und doch sage ich mir immer wieder, man kann immer einen Weg finden.
Es ist kein Roman der sonderlich tiefgründig oder nervenzerrend ist. Es ist ein Kriminalroman in dem man eifrig an der Seite von Henriette ermittelt und es macht einfach unsagbar Spaß, ihr dabei zur Seite zu stehen.
Mit viel Witz und Charme hat sie mich von der ersten Seite an begeistert, berührt und letztendlich auch nach Ostfriesland entführt.

Fazit:
Henriettes 6. Fall bietet einiges an Spannung. Mit viel Witz und Charme konnte mich die Autorin begeistern, zum grinsen bringen und wirklich mehr als gut unterhalten.
Ein wirklich gute Thematik, wenn auch vorhersehbar konnte mich anhand der gut gezeichneten Charaktere und der Umsetzung auf ganzer Linie überzeugen.
Wer was lockeres und leichtes für zwischendruch sucht, sollte hier zugreifen.
Es hat unheimlich Spaß gemacht diesen Ostfrieslandkrimi zu lesen.
Absolut zu empfehlen.