Rezension

Sehr schönes Buch

Die Nacht gehört dem Drachen - Alexia Casale

Die Nacht gehört dem Drachen
von Alexia Casale

~~Inhalt:

Endlich hat Evie ihren Adoptiveltern von ihrer gebrochenen Rippe erzählt und endlich ist sie die ständigen Schmerzen los. Nur eine Narbe ist geblieben und das Stück Knochen selbst, dass man herausoperiert hat. Zusammen mit ihrem Onkel Ben hat sie einen Drachen daraus geschnitzt, als Glücksbringer und Zeichen neuer Stärke. Nichts wünscht sie Evie sehnlicher, als dass der Drache lebendig wäre und ihr Wunsch scheint tatsächlich in Erfüllung zu gehen. Denn in den dunklen Nächten scheint der Drache mit ihr zu reden, ihr Mut zuzusprechen und Geduld einzufordern. Denn als Evie langsam zu Kräften kommt, wird deutlich, dass ihre Eltern eines nicht für sie erreichen können: Gerechtigkeit für das, was ihr angetan worden ist.

Meine Meinung:

Die eigentliche Handlung dieses Buches war mir lange Zeit irgendwie nicht klar. Ich habe verstanden um was es ging und warum etwas passierte aber ich dachte die ganze Zeit, da müsste noch etwas kommen, damit in der Geschichte auch mal irgendwas passiert. Dann ist mir aber nach und nach klar geworden, dass in dem Buch nichts weltbewegendes passieren muss, damit eine Geschichte entsteht, man erfährt einfach etwas über Evies Leben und dessen Entwicklung.  Ich fand es gut, das nicht genau gesagt wurde, warum Evies Leben so schrecklich war. Im Laufe der Geschichte wird zwar fast alles klar, aber Details bleiben dem Leser verschont. Das macht meiner Meinung nach darauf aufmerksam, dass es egal ist auf welche Weise ein Mensch schlecht behandelt wird, es ist in jedem Fall furchtbar.

Das Cover erweckt den Eindruck, dass es sich hier um ein Fantasybuch handelt, der Ansicht bin ich aber eher nicht. Das einzige Element, das hier etwas mit Fantasy zu tun hat ist der Drache, aber die Handlung ist im Gesamten viel tiefgründiger als es ein Fantasybuch sein könnte, Es geht um Freundschaft und Vertrauen und um das Gefühl, geliebt zu werden. Um ein Mädchen, das ein furchtbares Leben hatte aber trotzdem nicht eingeknickt ist und wieder Vertrauen gefasst hat, zu Menschen die dieses Vertrauen verdient haben.

Der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Ich habe mich gut in das Buch eingefunden und bin mit der Handlung klargekommen und obwohl ich wie bereits erwähnt am Anfang das Gefühl hatte, dass da etwas fehlt war die Geschichte trotzdem nie monoton oder langweilig. Besonders gefallen haben mir die Gespräche von Evie und dem Drachen, dabei vor allem die Äußerungen des Drachen. Diese verwirrende, geheimnisvolle Art hat ihm genau zu dem werden lassen, was er ist. Ein Drache.

Das einzige, was mir im Buch nicht ganz so zugesagt hat, war die Namensgebung. Evies Familie hat da noch die "normaleren" Namen abbekommen, aber an ihrer Schule gab es schon ein paar Namen, die ich etwas fraglich fand.

Fazit:

Ein tolles Buch, in dem viel mehr steckt als man zunächst annehmen könnte, eine klare Leseempfehlung!