Rezension

Selten so gelacht...!

Montagsmeeting
von Kai Preißler

Bewertet mit 5 Sternen

Für Thomas Krallmann, von allen nur „Hirni“ genannt, beginnt nach nur 23 Semestern des Germanistikstudiums der Ernst des Lebens: Er bekommt einen Job in einer Eventagentur – jedoch nicht als gut bezahlter Mitarbeiter, sondern als Praktikant. Dort wird er unter anderem als Weddingplanner eingespannt – ausgerechnet für seine versnobte Exfreundin Imke. Da hilft nur eines: Hirni muss scharfe Geschütze auffahren, um unerkannt zu bleiben…

 

„Hirni“ macht von der ersten Seite an seinem Namen alle Ehre.

Mit einer faszinierenden Zielsicherheit stapft er von Katastrophe zu Katastrophe und legt hierbei auch die eine oder andere „Arschbombe“ in diverse Fettnäpfe, die mächtiger kaum sein könnten.

Kai Preißler versteht es, den Leser mit Wortwitz permanent bei Laune zu halten. Ständig gibt es Vergleiche, die einem das Lachen aus tiefstem Inneren hervorlocken, Andeutungen auf vergangene Ereignisse sowie allgemein bekannte Personen und Tatsachen. Stellenweise musste ich fast schon befürchten, einen Krampf in den Wangen zu bekommen, weil es mir unmöglich war, das Grinsen aus meinem Gesicht zu wischen!

Auch die Protagonisten hätte Preißler besser nicht treffen können! Hirni, ein Pechvogel, der seinesgleichen erst einmal finden müsste, ist trotz seines teilweise äußerst unreifen Verhaltens – immerhin ist er ein Mittdreißiger – sehr sympathisch, man muss ihn einfach gern haben.

Aber auch die anderen Charaktere werden durchaus treffend beschrieben, man kommt nicht umhin, sich ein sehr genaues Bild von ihnen zu machen und die einen einfach zu mögen, während man den anderen argwöhnisch hinterher schaut und ihnen, berechtigterweise, nicht über den Weg trauen mag.

Die Kapitelüberschriften passen optimal zum Inhalt und machen neugierig auf die jeweils folgenden Seiten. Sollte man vor Lachen mal vergessen, wo man sich befunden hat, so ist als kleine Merkstütze auf jeder Seite die jeweilige Kapitelüberschrift im Fußbereich zu finden.

Allgemein darf die Gestaltung des Buches hier nicht keinesfalls unerwähnt bleiben:

Der noch recht junge Verlag OCM legt großen Wert aufs Detail, was sich auf jeder einzelnen Seite bemerkbar macht. Nicht nur das Cover an sich ist liebevoll und treffend zum Thema gestaltet, sondern auch im Buch selbst sind immer wieder kleine Kaffeeränder oder ähnliche Hinweise auf den „Tatort“ abgebildet.

 

Vielleicht mag manch einem Leser die Story überzogen vorkommen, vermutlich ist sie das hier und da auch, aber sie hat ihren Zweck erfüllt und mich königlich unterhalten!

Insgesamt macht das Buch einen sehr guten Gesamteindruck, so dass ich hier in bester Laune sehr gerne 5/5 Sterne vergebe inklusive einer unbedingten Leseempfehlung, wenn man den manchmal etwas gemeinen Humor mag und gerne mal wieder herzlich lachen möchte!