Rezension

So muss Dystopie sein!

Die letzte Dämmerung - Ellen Connor

Die letzte Dämmerung
von Ellen Connor

Inhalt

Die Welt ist am Ende, die Zivilisation bricht zusammen und schon bald wird nichts mehr an die Erde erinnern, wie sie in der Hand der Menschheit war. Das Chaos hat gewütet und ist noch lange nicht fertig mit seinem Werk der Zerstörung.

In all dem lebt Jenna und will nicht glauben, dass dies der Weltuntergang ist. Es kann nicht sein. Niemals. Wie ist es dazu gekommen? Warum jetzt? Stur wartet sie darauf, dass sich alles wieder beruhigt – bis zu dem Tag, an dem der Ex-Soldat John zu ihr kommt und sie aus ihrer vertrauten Umgebung reißt. Er habe Jennas Vater versprochen auf sich aufzupassen und das macht er auch, ob sie nun will oder nicht.
Sobald Jenna ihr Heim verlässt und John in die Wildnis Oregons folgt muss sie sich eingestehen: es gibt den Weltuntergang und er passiert genau jetzt. Vielleicht ist er anders, als sie je vermutet hat, aber er ist da und er jagt sie alle unerbittlich in Form von bissigen Höllenhunden. Wie kann man gegen etwas kämpfen, das so gewaltsam und übermächtig ist? Wie kann man gegen die Natur selbst kämpfen? Und kann es bei all dem Schrecken, all dem Leid und Tod, überhaupt noch so etwas wie Liebe geben?

Meine Meinung

Mit Die letzte Dämmerung startet eine dystopische Trilogie für Erwachsene. Bisher kannte ich das Genre nur aus Jugendbüchern, nun durfte ich den ersten Band für Ältere genießen. Die letzte Dämmerung spielt in einer apokalyptischen und bald auch schon postapokalyptischen Welt. Während John schon längst in der Realität angekommen ist, versucht Jenna sich noch einzureden, dass bald alles wieder in Ordnung kommen wird.
Die neue Welt ist schauerlich und wahrlich kein Ort, an dem man leben möchte. Zuerst waren es noch Panik und Hysterie, die die Menschen beherrschte und in den Wahnsinn trieb. Nun sind einige von ihnen nicht einmal mehr das: Menschen. Die Welt ist der Menschheit zum Feind geworden und wehrt sich gegen sie wie gegen einen Virus: mit aller Macht.

Die Figuren sind interessant, Jenna und John wirken anfangs recht gegensätzlich, zeigen aber im Laufe der Geschichte, dass sie beide stur sind und sich nichts sagen lassen. Wegen mir könnte die Erotik etwas zurückgeschraubt werden oder doch zumindest etwas neutraler ausgedrückt werden. Schon nach 20 Seiten das erste Mal das Wort „Schwanz“, das muss ich nicht haben.
Ansonsten finde ich es als Auftakt gelungen. Sprachlich könnte es etwas besser sein, zwischendurch liest sich recht holprig, die Idee und die zerstörte Welt jedoch gefallen mir und ich bin gespannt, wie es weiter geht.

Bei dem Cover bin ich etwas zwiegespalten. Die Farben und das Thema gefallen mir und passen auch, aber irgendwie erinnert mich die Frau sehr stark an Lara Croft. Falls sie Jenna darstellen soll, bin ich mir nicht sicher, ob diese Assoziation passt. Abgesehen davon fehlt mir irgendwie etwas, außer dem Flugzeug-Frack ist keine echte Bedrohung erkennbar. Für meinen Geschmack hätte die mystische Bedrohung aus der Geschichte noch etwas mehr aufgegriffen werden können.

3,5 von 5 Punkten
Cover ½ Punkt, Idee 1 Punkt, Plot 1 Punkt, Figuren ½ Punkt, Sprache ½ Punkt
~*~ Blanvalet ~*~ 446 Seiten ~*~ ISBN: 978-3-442-26892-4 ~*~ Taschenbuch ~*~ 8,99€ ~*~ November 2012 ~*~