Rezension

So spannend wie ein Thriller

Das Verschwinden der Linnea Arvidsson -

Das Verschwinden der Linnea Arvidsson
von Frida Skybäck

Linnea Arvidsson, eine junge Studentin ist verschwunden. Schnell gerät Dani, der schon als Jugendlicher in kriminellen Kreisen verkehrte, ins Visier der Polizei. Überwachungskameras zeigen ihn gemeinsam mit Linnea am Malmöer Bahnhof.

Nur Lydia, Danis Schwester glaubt fest an dessen Unschuld, hat er ihr doch versprochen, sich nie wieder etwas zu Schulden kommen zu lassen. Doch Dani selbst ist auch nicht auffindbar. Eine Entführung? Oder steckt doch etwa anderes dahinter?

Schon der Einstieg zu dem Buch ist wie ein Sog. Auf eine ruhige, aber zugleich spannende Weise bringt uns die Autorin die Protagonisten dieses Buches näher. Zu Beginn lernt man hier zunächst die Familie Danis kennen, das Ganze erzählt aus der Sicht Lydias. In vielen Rückblicken erfährt man, wie sich das Leben der Auswanderer aus dem ehemaligen Jugoslawien in Schweden entwickelt hat. Besonders Dani hatte es schwer und gerät schon als Jugendlicher schnell in die falschen Kreise. Doch nichts ist wie es scheint und im zweiten Abschnitt erleben wir Dani als Erzähler. Es ist gerade dieser Perspektivwechsel, den das Buch so spannend macht. Plötzlich erscheinen manche Dinge in einem völlig anderen Licht, je nachdem wer sie gerade erzählt.

Man lebt und leidet mit den Figuren, mit Dani hat man fast Mitleid, während Lydia eine starke Frau ist. Nach dem Tod der Mutter, die das Hertz der Familie bildete, tritt sie in deren Fußstapfen und kümmert sich um den passiven Vater und den Rest der Familie. Als Auswandererfamilie haben sie es nicht leicht und zwischen den Zeilen schwingt immer ein bisschen Gesellschaftskritik mit.

Obwohl es sich hierbei um einen Roman handelt, ist das Buch aber genauso spannend wie ein Krimi oder Thriller. Hinzu kommt noch der fesselnde Erzählstil, somit ist das Buch absolut empfehlenswert