Rezension

So voller Wut

Wer fürchtet den Tod - Nnedi Okorafor

Wer fürchtet den Tod
von Nnedi Okorafor

Bewertet mit 3 Sternen

Im postapokalyptischen Afrika wird das Mädchen Onyesonwu geboren. Doch sie hat es nicht leicht, den sie ist Ewu - ein Kind das durch einen Akt der Gewalt gezeugt wurde und nun als Böse angesehen wird.

Schlichtes Cover, das trotzdem Ausdrucksstark daherkommt.

In einer Welt in der die hellhäutigen Nuru über die Dunkelhäutigen Okeke herrschen, sie unterdrücken und auch töten wird die Ich-Erzählerin Onyesonwu geboren. Mit dem Sichtbaren Makel ihrer sandfarbenen Haut gezeichnet wird sie von vielen gemieden und mit abscheu betrachtet, doch in Onyesonwu reift auch Zauberkraft heran.
Onyesonwu versucht ihren Platz in dieser Welt voller Vorurteile und Aberglaube zu finden, in der sie für etwas gemieden wird, für das sie reingarnichts kann. Aber es ist gar bekannt, das gerne denen die Schuld gegeben wird, wie sich nicht wehren können. Sie sind einfach am leichtesten zu erreichen und bekommen deswegen die Wut zu spüren.
Und Wut ist ein großes Thema in diesem Buch. Viele der Charaktere strahlen die ganze Zeit nichts als Wut aus. Sei es Onyesonwu, Mwita, Aro oder auch eine Gruppe Dorfbewohner. Mal triff die Wut offen zu Tage, mal brodelt sie nur unter der Oberfläche, ist aber deutlich zu spüren. Und Wut ist es auch, die viele der Handlungen der Charaktere antreibt, die ich manchmal nicht nachvollziehen konnte und für mich unlogisch erschienen. In ihrer Wut waren sie teils wie geblendet und für nichts anderes zugänglich.

Die Autorin hat hier eine dystopische Welt erschaffen in der sich Realität mit fantastischen Elementen verbindet und dies in einer unaufgeregten Art - es ist einfach so.
Und obwohl diese Geschichte alles hat, was ich an einer Geschichte mag, bin ich doch bis zum Ende nicht recht mit ihr und den Charakteren warm geworden. Eben weil mir viele Handlungen nicht logisch erscheinen und diese beständige Wut mich teilweise schon genervt hat, sie war einfach immer da, man konnte ihr nicht entfliehen.