Rezension

Wer fürchtet den Tod

Wer fürchtet den Tod - Nnedi Okorafor

Wer fürchtet den Tod
von Nnedi Okorafor

Bewertet mit 4 Sternen

Nach "Lagune" führt uns Nnedi Okorafor in ein postapokalyptisches Afrika.

Die dort ansässigen dunkelhäutigen Okeke werden von den hellhäutigen Nuru erbarmungslos verfolgt, ausgeraubt und unterdrückt. Dabei vergewaltigen sie bei ihren Überfällen die Frauen der Okoke, um dabei sogenannte "Ewu" zu erschaffen - Vergewaltigungskinder, entstanden aus Schmerz.

So wie die kleine Onyesonwu (dt. Wer fürchtet den Tod), erschaffen durch die Vergewaltigung ihrer Mutter durch Dajib, einem Zauberer der Nuru, bei einem der zahlreichen Überfälle auf ihren Stamm.

Als sie erfährt was ihrer Mutter widerfahren ist, hat Onyesonwu nur eines im Sinn und zwar Daib zu finden und seine Tat zu rächen.
Dies gestaltet sich jedoch schwieriger als gedacht, denn Onyesonwu ist ein Mischlingskind und diese sind bei den Okeke nicht gern gesehen und somit kann sie sich eingangs auch an niemanden wenden, um ihren Plan mit jemanden zu teilen und weiter auszuarbeiten.

Als ihr oftmals in den Nächten ein rotes Auge erscheint, ihr Vater, der sie umbringen will, wendet sie sich über Jahre hinweg immer wieder, mit der Bitte sie in den großen mystischen Punkten auszubilden, an den örtlichen Zauberer Aro. Doch dieser weist sie jedes Mal ab, mit dem Hinweis, er bilde grundsätzlich keine weiblichen Ewu aus.

In der Zwischenzeit unterzieht sie sich dem örtlichen Beschneidungsritual "Das elfte Ritual", welches Mädchen im Alter von 11 Jahren bevorsteht. Lernt den Ewu Jungen Mwita kennen, den Aro unter seine Fittiche genommen hat, und sie bemerkt, dass sie u.a. die magische Fähigkeit besitzt sich in Tiere verwandeln zu können.

Als sie eines Tages abermals zu Aro geht, um ihn wieder einmal um eine Ausbildung zu bitten und er sie abermals abweist, rastet sie aus und verletzt ihn dabei schwer.
Glücklicherweise überlebt er den Angriff und alsbald bittet er sie zu sich, um ihr die Ausbildung in den großen mystischen Punkten zukommen zu lassen.
Dabei stellt sich heraus, dass er keineswegs ihr Feind war, wie eingangs angenommen, sondern von ihrer Geburt an der Beschützer vor ihrem Erzeuger Dajib, dem mächtigen Zauberer der Nuru und Vergewaltiger ihrer Mutter.

Im Laufe der Zeit, wendet sich das Blatt und Onyesonwu findet immer mehr Freunde in der Stadt, die ihr dabei helfen wollen, ihren Plan, ihren Erzeuger zu finden und zu töten, in die Tat umzusetzen.

Und somit nimmt die lange, gefährliche und magische Reise, von Onyesonwu und ihren Freunden, ihren Lauf.

Fazit:
In einer bildgewaltigen Sprache, einem flüssigen Erzählstil und kurzen und eingängigen Kapiteln, führt uns Nnedi Okorafor in ihrem neuen Roman "Wer fürchtet den Tod" durch eine endzeitliche afrikanische Welt.

Ich würde diesen Roman jedem ans Herz legen, der gern einmal etwas Neues am Fantasyhimmel lesen möchte. Dieses Buch ist nämlich definitiv etwas Außergewöhliches, denn die Autorin schafft es Realität mit endzeitlicher, magischer Fantasy zu vermischen. Wir finden uns nicht nur in einem postapokalyptischen Afrika wieder, sondern sie würzt ihren Roman obendrein auch noch mit einigen, aktuellen Themen des Weltgeschehens. Wie z.B. die Beschneidung und Wertstellung von Frauen, sowie den Rassenhass und Völkermord.

Von mir gibt es dafür 4 Sternchen und natürlich eine Leseempfehlung.

Einen lieben Dank an den Cross Cult Verlag für das Überlassen eines Rezensionsexemplar.