Rezension

Solide Jugendliteratur mit sozialkritischem Anspruch

Red Planet - Roter Planet - Robert A. Heinlein

Red Planet - Roter Planet
von Robert A. Heinlein

Robert A. Heinlein versuchte sich mit „Roter Planet“ an der Jugendliteratur und schuf einen soliden Sciencefiction-Abenteurroman für die junge Leserschaft. Allerdings kann man keine Vergleiche zu seinen anderen genialen Werke aus diesem Genre ziehen, außer das es auch in diesem Roman sehr militärisch zur Sache gehen und Waffen im Vordergrund stehen. Ein Umstand dem Heinlein schon öfter zur Last gelegt wird, allerdings schrieb er viele seiner Romane während den Wirren des „Kalten Krieges“ und ließ sich davon unweigerlich inspirieren.

Auch an „Roter Planet“ nagt ein wenig der Zahn der Zeit und es gibt wenig neues zu entdecken. Vieles hat man in dieser Form schon gelesen oder erzählt bekommen. Die Story ist sehr dialoglastig und es fehlt mir die Eigendynamik, die sonst die Werke von Heinlein auszeichnet.

Die Geschichte lässt sich kurz und knapp erklären. Die Freunde Jim und Frank, dessen Familien, zu den ersten Kolonisten auf dem Mars gehören, siedeln in ein Internat in den Norden des Planeten über. Der despotische und machthungrige Schuldirektor führt einen äußerst perfiden Plan im Schilde. Durch Zufall wird Jim Zeuge einer unglaubliche Verschwörung. Seine Eltern und die anderen Kolonisten sollen dem Eistod zum Opfer fallen. Jim und Frank begeben sich auf eine abenteuerliche Odysse, zurück nach Hause, um die anderen Menschen zu warnen. Doch der Direktor ist ihnen immer dicht auf den Fersen und die beiden setzen sich einer großen Gefahr aus.

Die Charaktere sind allesamt nett beschrieben mit individuellen Eigenschaften und Fähigkeiten, jedoch ist niemand dabei, der im Gedächtnis haften bleibt. Viele Figuren sind schablonenhaft gezeichnet und es fehlen die Schattierungen.

Die Handlung ist stringent und geradlinig. Man kann ihr gut folgen und es gibt keine verwirrende Momente. Ein roter Faden zieht sich kontinuierlich durch die Story. Jugendlichen würde ich das Buch vorbehaltlos zu lesen geben. Der Waffengebrauch und der militärische Drill ist zwar allgegenwärtig, aber das ist er bei der „neuen“ Jugendliteratur auch, wenn auch in einem anderen Stil.

Ich vergebe für dieses Buch gut gemeinte 4 Sterne, da ich schon erstklassige Werke von dem Altmeister der Sciencefiction gelesen habe und dadurch von vornherein meine Erwartungen sehr hoch waren. Als All-Age-Roman geht „Red Planet“ auf jeden Fall in Ordnung.