Rezension

Solide und gut durchdacht

Das Schweigen der Toten - Todd Ritter

Das Schweigen der Toten
von Todd Ritter

Bewertet mit 4 Sternen

Klappentext:

Ein gefesselter Mann, die Augen verbunden. Er lauscht in die Dunkelheit. Er hört Schritte. Er will schreien und kann es nicht. Seit Menschengedenken hat sich in Perry Hollow kein Gewaltverbrechen ereignet. Doch an diesem Morgen wird ein Bürger des kleinen Ortes gefunden: in einem Sarg, die Lippen zugenäht, der Körper ausgeblutet. Während sich Kat Campbell, Sheriff der kleinen Stadt, an die Ermittlungen macht, geht bei der Perry Hollow Gazette der Text für eine weitere Traueranzeige ein. Todeszeit: in einer halben Stunde.

Kat Campbell ist der weibliche Polizeisheriff der idyllischen Kleinstadt Perry Hollow. Bis zum heutigen Tag ist Kats Arbeitsalltag alles andere als aufregend, Verkehrsdelikte, Schlägereien nie etwas Schlimmeres. Doch der Morgen beginnt für Kat Campbell mit einer Leiche in einem selbst gezimmerten Sarg am Straßenrand. Der Tote ist der Farmer George Winnick, sein Mund ist zugenäht und auf seinen Augen liegen zwei glänzende Pennys. Als einfacher Polizeisheriff ist Kat mit der Situation überfordert und die Landespolizei, angeführt von Nick Donnelly, übernimmt umgehend die Ermittlungen. Schon bald meldet sich Henry Goll auf dem Präsidium, der für die Nachrufe bei der Stadtzeitung verantwortlich ist. Auf seinem Fax ging eine Nachricht ein, die den Tod von George Winnick ankündigt. Es beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, als Henry eine weitere Traueranzeige per Fax erhält, Todeszeitpunkt in 30 Minuten...

Todd Ritter gewährt dem Leser in seinem Erstlingswerk anschauliche und gut recherchierte Einblicke in die Künste der Einbalsamierung. Sein Schreibstil ist einfach und unbefangen. Seine Protagonisten sind allesamt sympathisch, verletzbar und verwundbar, so dass man sich als Leser gut mit ihnen identifizieren kann. z.B. Kat Cambell, die mit ihrem behinderten Sohn und ihrer kleinen Statur und den durchaus üppigen weiblichen Rundungen nicht gerade „Superwoman“ verkörpert.

Mit temporeichen Passagen hält der Autor den Leser bei der Story, interessantes Ambiente, undurchschaubare Verhältnisse, wenig Verdächtige. Lediglich in der Mitte des Thrillers hatte ich persönlich einen leichten Durchhänger, da wird es meines Erachtens etwas flach und weniger spannend. Ein solider und gut durchdachter Thriller und durchaus lesenswert.