Rezension

Sommerlich und unterhaltsam

On the Island. Liebe, die nicht sein darf - Tracey Garvis-Graves

On the Island. Liebe, die nicht sein darf
von Tracey Garvis-Graves

Bewertet mit 4.5 Sternen

Das Buch war letztendlich anders als ich es erwartet hatte, aber enttäuscht wurde ich wirklich nicht. Die Geschichte von T.J. und Anna hat mich zwar weniger berühren können, aber sie hat mich unterhalten und gefesselt. :)

Nachdem der 16-jährige T.J. lange mit Krebs zu kämpfen hatte, soll er nach dem Sommer wieder an die High-School zurückkehren, damit er allerdings mit den anderen mithalten kann, haben seine Eltern die 30-jährige Lehrerin Anna engagiert. Damit sie ein ruhiges Umfeld für sich haben, beschließt die Familie den Unterricht im Ferienhaus stattfinden zu lassen, währen T.J. Familie schon dort ist reisen Anna und T.J. nach, doch während des Flugs erleidet der Pilot einen Herzinfarkt und sie stürzen ab, gemeinsam können sie sich auf eine einsame Insel retten und warten nun voller Hoffnunga uf ihre Rettung...
 
Gestaltung:
Das Cover ist schön, es passt zum Buch und wirkt schön sommerlich, mich hat es auf jeden Fall angesprochen, Ziel erreicht. :)
 
Meinung:
Auf die Geschichte war ich unglaublich neugierig, ich bin ein Fan von verbotenen Liebesgeschichten und gerade die Konstellation Lehrerin und (minderjähriger!) Schüler sind natürlich ganz prekär.
Der Aufbau des Buches war dann schon ein wenig anders, als ich es mir vorab vorgestellt hatte. 
Ich hatte eine recht zügige Liebesgeschichte erwartet, allerdings ist sie hier eher langsam und es dauert wirklich Jahre bis es zu den ersten richtigen Annäherungen kommt.
 
Letztendlich mochte ich den Aspekt im Verlauf des Buches sehr, dadurch empfand ich die Liebesgeschichte einfach authentischer und auch wenn es so ein bisschen von seinem Reiz verlor, weil es schon weniger verboten war, so wurde das ganze zumindest wesentlich verständlicher. 
Die beiden sind über einen langen Zeitraum sehr isoliert und haben nur einander, natürlich engagiert man sich mit dem anderen und da wir alle nur Menschen sind und auch Liebe benötigen, so ist es wohl unausweichlich diese für den anderen zu entwickeln.
Von daher war das schon ein guter Aspekt, auch wenn er ein bisschen unerwartet kam. :)
 
Das Leben auf der Insel war schön beschrieben, ich fand es schön zu sehen wie sie sich mit ihren Umständen arrangieren und richtig erfinderisch werden. Natürlich haben sie zu gewissen Zeitpunkten das Glück für sich gepachtet, so werden zum Beispiel ihre Koffer an Land gespült und ich will gar nicht wissen was sie ohne die nützlichen Utensilien gemacht hätten, aber dennoch. Merkwürdig fand ich nur wie lange die Drogerieartikel über die Jahre gehalten haben, so sparsam man auch sein kann, aber das fand ich unrealistisch. Ist aber nur ein winzig kleiner Aspekt, der Rest wirkte auf mich schon recht authentisch. 
 
Meist war de Alltag auf der Insel doch recht eintönig, so viel kann man nun mal nicht machen und auch Szenen wie das fischen versprechen nicht unbedingt die größte Spannung, dennoch war mir beim Lesen nie langweilig, da die zwischenmenschliche Ebene hier natürlich viel wichtiger war.
Ich mochte die beiden Charaktere sehr und ich fand es schön zu sehen wie leicht und locker der Umgang der beiden miteinander war und auch wie sehr sie sich gegenseitig gestützt und gehalten haben während dieses Abenteuers. 
Sie waren beide sehr sympathisch, was ich teils schade fand war, dass sie doch recht locker mit der Sache umgingen, gerade Anfangs waren sie natürlich auch noch voller Hoffnung, dass die Rettung schnell gegeben sein wird, aber dennoch fand ich sie schon sehr kühl. Ich an deren Stelle wäre verzweifelt und verängstigt und wäre völlig durchgedreht. Ich hätte mir einfach gewünscht, dass man hier mehr mit den negativen Gefühlen spürt. Es gab einzelne Momente wo sie traurig und verzweifelt waren, aber die gingen nie wirklich in die Tiefe und waren auch schnell wieder vorüber, zumindest für den Moment.
 
Schön fand ich die kleinen Abenteuer die sie auf der Insel erlebt haben und die sowohl gefährlich als auch witzig waren, die haben auch die Geschichte hier und da mal ein bisschen spannender werden lassen und natürlich auch die Frage was aus ihnen wird, wenn sie gerettet werden trugen dazu bei. 
 
Der Schreibstil des Buches ist sehr locker und leicht, ich hätte es allgemein nur schöner gefunden wenn man hier und da mehr in die Tiefe gegangen wäre, die Gefühle der beiden besser ausgeschmückt hätte, auch um eine engere Bindung zu den Charakteren entstehen zu lassen.
 
Fazit:
Das Buch war letztendlich anders als ich es erwartet hatte, aber enttäuscht wurde ich wirklich nicht. Die Geschichte von T.J. und Anna hat mich zwar weniger berühren können, aber sie hat mich unterhalten und gefesselt. :)