Rezension

3,5 Sterne - Lesenswert

On the Island. Liebe, die nicht sein darf - Tracey Garvis-Graves

On the Island. Liebe, die nicht sein darf
von Tracey Garvis-Graves

Bewertet mit 3.5 Sternen

In "On the Island - Liebe, die nicht sein darf" von Tracey Garvis Graves geht es um die 30 jährige Anna und den 16 jährigen T.J.
Anna ist Lehrerin und will T.J. über die Sommerferien hinweg Nachhilfe geben. T.J. hatte Krebs & hat währenddessen viel Schulstoff verpasst, den er nun nachholen muss. Die Nachhilfe soll jedoch auf einer Urlaubsinsel stattfinden, weshalb die beiden T.J.s Eltern in den Urlaub folgen müssen. Während des Fluges kommt es allerdings zu Komplikationen & die beiden stürzen auf einer einsamen Insel ab. Doch wie überlebt man, wenn man kein Süßwasser findet? Wie kann man auf sich aufmerksam machen, um gerettet zu werden? Und vorallem, was tut man, wenn man sich langsam aber sicher in den anderen verliebt?

Der Schreibstil war flüssig lesbar. Die Ich-Perseptive wechselt in jedem Kapitel von Anna zu T.J. & zurück.
Die Charaktere sind glaubhauft. Sie wirken sympatisch & verhalten sich realistisch. Auch ihre Entwicklungen waren gut.
Der Plot ist wirklich interessant. Zum einen hat man die einsame Insel Thematik. Wie überlebt man, wenn man keine Ahnung vom Überleben hat. Zum anderen sind da noch die Gefühle zwischen Anna & T.J. die normalerweise nicht sein sollten. Doch wer verbietet es ihnen, wenn sie auf einer einsamen Insel sind? Doch was geschieht dann, fals sie gerettet werden? Der moralische Konflikt allein ist schon interessant.
Für mich war aber auch noch die Frage interessant, ob das wirklich Liebe ist oder nur ein psycholgischer Effekt. Können die beiden eventuell nicht anders als eine Bindung aufzubauen, da sonst niemand anderes da ist? Die Frage wird auch im Laufe der Geschichte beantwortet, was mir gefallen hat.

Mein Probleme hatte ich leider mit dem Schreibstil oder der Übersetzung. So genau kann ich das nicht ferstlegen.
Zum einen war die Zeit nicht richtig greifbar. Es wurde ab & zu in der Zeit gesprungen. Der einzige Indikator dafür war nur ein kurzes "2 Wochen später" oder ähnliches. Und das meistens ohne Absatz. Das ging mir alles teilweise etwas schnell.
Zum anderen war das gravierendere Problem für mich die emotionsarme Art der Charaktere, die Geschichte zu erzählen. Die Erzählweise wirkte viel mehr wie ein allgemeiner Erzähler, als ein Ich-Erzähler, der emotional ins Geschehen involviert ist. Das hat leider etwas Distanz zu den Charakteren & der Geschichte aufgebaut. Dementsprechend hat es mich nicht vollkommen emotional mitgenommen & ich konnte mich nicht ganz auf die Geschichte einlassen.

Fazit: Die Geschichte hat ihre Schwächen. Ist es aber alles in allem sehr lesenwert. Ich kann es durchaus empfehlen, wenn einen das Thema interessiert.