Rezension

Sophia, die mittlere Schwester

Zeit des Sturms - Mila Sommerfeld

Zeit des Sturms
von Mila Sommerfeld

Bewertet mit 4 Sternen

Langsam ergänzt sich das Bild zu einem Ganzen.

"Zeit des Sturms" ist der zweite Teil der Trilogie um die Schwestern der Kaufhausdynastie in Würzburg.

Nachdem der erste Teil der ältesten Schwester Katharina gewidmet war, begleiten wir nun Sophia, die mittlere Schwester in der Zeit von 1933 bis nach dem Zweiten Weltkrieg.

Sophia, die Malerin, die sich in einer Widerstandsgruppe gegen die Nazis engagiert. Die Entscheidung ihres geliebten Vaters, in die Partei einzutreten, kann sie nicht verstehen, bis sie Hilfe für den von ihr bewunderten Martin braucht.

Mila Sommerfelds Schreibstil, der gut lesbar ist, hat mir auch in diesem Band sehr gefallen. Meine Kritik am ersten Band war, dass vieles an der Oberfläche bleiben muss, weil die Schicksale der drei Schwestern nacheinander erzählt werden und es dadurch den Protagonisten an Tiefe fehlt. Nun sind die Protagonisten und der Teil der Ereignisse, die Katharina betreffen, bekannt, so dass die Charaktere Farbe bekommen. Einiges, das im ersten Teil nur angerissen werden konnte, wird klarer. Das Bild vervollständigt sich langsam.

Sophia ist mir sympathischer als Katharina, bei der ich immer das Gefühl hatte, es geht ihr in erster Linie um ihren Vorteil. Sophia hingegen ist eine starke Frau, die bereits 1933 die Gefahr erkennt, die von der NSDAP ausgeht und die die Veränderungen nicht hinnehmen will. Natürlich gerät sie in Gefahr, ist jedoch intelligent und schlagfertig, so dass sie mehr als einmal davon kommt.

Das Cover nimmt das Motiv des ersten Bandes auf und stellt Sophia in den Vordergrund.

Empfehlenswert ist es, zunächst den ersten Band zu lesen, da sich manches nur dadurch erschließt.

Fazit: Langsam ergänzt sich das Bild zu einem Ganzen. Ich freue mich auf den letzten Band.