Rezension

Spannend, aber etwas oberflächlich

Survive - Wenn der Schnee mein Herz berührt - Michaela Link, Alex Morel

Survive - Wenn der Schnee mein Herz berührt
von Michaela Link Alex Morel

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt:
Jane ist 16 und lebt seit ihrem letzten Selbstmordversuch in einer psychiatrischen Klinik. Durch „gutes Verhalten“ hat sie sich für Weihnachten einen Heimurlaub verdient. Doch Jane hat insgeheim alles genau geplant. Sie will nicht lebend zu Hause ankommen. Ausgerechnet ein Flugzeugabsturz im eisigen Gebirge, den sie und der wenig ältere Paul als Einzige überleben, bringt ihren Lebensmut zurück. Gemeinsam kämpfen sie sich durch die Wildnis.

Meine Meinung:
Das Buch lässt sich sehr schnell und leicht lesen. Der Schreibstil ist flott. Erzählt wird von Jane in der Ich-Form im Präsens. Dadurch hat man den Eindruck, live dabei zu sein. Man bekommt viele von Janes Gedanken mit, trotzdem konnte ich manche Entwicklungen nicht wirklich nachvollziehen, z.B. warum Jane plötzlich doch wieder leben will. Hier hätten ein paar Seiten mehr dem Buch wirklich gutgetan, in denen man genau dies hätte erklären können.

Die trockene, sarkastische Art, mit der Jane erzählt, hat mir gut gefallen. Emotionales rückt dabei nicht unbedingt in den Vordergrund, ist aber trotzdem vorhanden. Die ganze Handlung fand ich sehr interessant und auch von Anfang an spannend, wobei die Spannung im Verlauf noch ansteigt. Jane und Paul müssen natürlich etliche Gefahren überwinden. Dabei kommt sehr schön zum Ausdruck, wie Paul Jane auf seine ganz eigene Art immer wieder motiviert und sie über sich selbst hinaus wächst.

Allerdings fand ich viele Szenen einfach sehr unrealistisch. Schwere Probleme konnten viel zu leicht gelöst werden. Klettern mit nur einem Arm funktioniert hier einwandfrei. Die Selbstmordproblematik war für mich zu oberflächlich dargestellt, was sehr schade ist, da es doch eigentlich ein zentrales Thema des Buches ist.

Fazit:
Ganz nettes Jugendbuch, aber man darf nicht allzu genau hinschauen.