Rezension

Spannend aufgebaut, lauer Schluss

Das Treffen - Richard Laymon

Das Treffen
von Richard Laymon

Bewertet mit 4 Sternen

Das Buch wird als Hardcore bezeichnet, was mich ein bißchen abschreckte, da ich bei Splatter-Filmen grundsätzlich abschalte und bei Büchern dieses Genres sowieso das Weite suche. Aber Das Treffen ist gar nicht so blutrünstig, wie es den Anschein macht.

Fünf junge Frauen, alle ganz unterschiedlich (von ängstlich bis draufgängerisch), unternehmen ihr alljährliches Treffen in ein einsames, verlassenes Hotel, mitten im Wald. Frage: Warum ist es verlassen? Weil etwas Furchtbares in der Vergangenheit hier geschah.
Hört sich, wenn ich es schreibe, nicht gerade neu oder spannend an. Aber wenn Richard Laymann das schreibt, dann kann ich nicht mehr aufhören zu lesen. Er baut die Spannung bis ins Unermessliche auf, ohne jegliche Form von plumpen Schockeffekten. Nein, er setzt solche Schockmomente gezielt, unauffällig und geschickt in den richtigen Momenten ein. Wahnsinnig spannend. Auch wenn er zwischenzeitlich in die Vergangenheit abtaucht und über das Collegeleben und die anderen Treffen der fünf Freundinnen berichtet, ist dies nicht störend. Diese Ausschnitte machen die Charaktere der jungen Frauen deutlich und sind eine echte Hilfe beim Auseinanderhalten der fünf Namen, besonders am Anfang.
Ein bißchen unlogisch manchmal der Hang zum sexuellen in den unpassendsten Momenten und die teilweise halb- bis völlig nackten Frauen. Da kam der Mann im Autor durch.

Der Schluss ist etwas kurz gehalten und kommt schnell zum Punkt. Da hätte Mr Laymon noch mehr mit der perfekt aufgebauten Spannung spielen können. War aber auch so ein wirklich gelungener Thriller.