Rezension

Spannend bis zum Schluss

Wahnspiel -

Wahnspiel
von Kilian Eisfeld

Bewertet mit 5 Sternen

Worum geht’s?

Als ein verurteilter Sexualstraftäter vorzeitig aus der Haft entlassen wird, ist die Empörung in Heidelberg groß. Über Nacht schließt sich ein wütender Mob im Internet zusammen, dessen Drohungen sogar die Polizei auf den Plan ruft. Als dann aber plötzlich die abgetrennte Hand des Täters auftaucht, nimmt der eigentlich harmlos erscheinende Fall eine überraschende Wendung an – und zwingt die Ermittler zu völlig neuen Denkansätzen.

 

Meine Meinung

Ein Debütwerk eines Autors ist in gewisser Weise auch immer wie eine Wundertüte. Das kann mitunter auch mal schiefgehen, selbst wenn es „nur“ um einen Genrewechsel geht, weshalb ich besonders froh darüber bin, dass das bei diesem Buch nicht der Fall war.

Was mir überraschend gut gefallen hat, war tatsächlich das frühe Ansetzen der Handlung. Eigentlich hatte ich nicht wirklich damit gerechnet, dass die Ermittlungen im ausschlaggebenden Verbrechen nicht bloß zusammengefasst werden, für den weiteren Verlauf des Spannungsbogens fand ich diesen Ansatz aber absolut gelungen.

Da man als Leser so mehr oder weniger genau Bescheid weiß, fand ich es besonders spannend, wie realistisch die dann folgenden Ermittlungen beschrieben wurden. So viel Teamarbeit habe ich in Krimis bisher nur ganz selten erlebt, weshalb mich die Abwechslung unglaublich gefreut hat. Obwohl der Fokus der Geschichte auf Protagonist Alex liegt, hatte ich weder bei ihm, noch bei den übrigen Figuren das Gefühl, einen wirklichen Einblick in ihre Persönlichkeit zu bekommen. Alex lernt man zwar ein wenig besser kennen, beim Lesen kam mir seine Zusammenarbeit mit Sofija Marković allerdings nicht wie die eines klassischen Ermittlerduos vor, was der Klappentext in meinen Augen ein wenig anders angedeutet hat.

Sehr interessant fand ich auch die Mischung aus Krimi und okkulten Praktiken, die diesem Buch definitiv eine sehr besondere Note gegeben hat. Die dadurch entstandenen ungewöhnlichen Ermittlungsansätze haben mich manchmal ein wenig schmunzeln lassen, was diese Geschichte auf jeden Fall zu einem absolut ungewöhnlichen Krimi für mich gemacht hat.

 

Fazit

Bei diesem Buch gibt es sicherlich immer wieder Stellen, an denen man beim Lesen kurz durchatmen muss, denn die Thematik ist wirklich nicht ganz ohne. Die Sogwirkung des Spannungsbogens macht die Geschichte aber gleichzeitig zu einem interessant und zügig lesbarem Erlebnis, das mich definitiv auf eine Fortsetzung hoffen lässt.

Von mir gibt es dafür alle fünf Bücherstapel.