Rezension

Spannend geschrieben aber leider nicht innovativ

Arcadia - Felix A. Münter

Arcadia
von Felix A. Münter

Bewertet mit 4 Sternen

Acadia ist ein Horror Roman aus der Feder von Felix A. Münter. Zuvor hatte er mit The Rising bereits zwei Romane veröffentlicht, die in einem postapokalyptischen Setting angesiedelt sind. Wenn ihr mehr über den Autor erfahren wollt, lege ich euch dazu mein Interview ans Herz. Mehr über das Buch könnt ihr hier und jetzt erfahren.

Worum geht es?

Diese Frage lässt sich im Prinzip mit dem ersten Satz des Klappentextes beantworten:

"Verborgen im ewigen Eis hat es überlebt..."

Aber gehen wir die Frage vielleicht doch ein wenig ausführlicher an. Der Journalist Nigel White soll eine privat finanzierte Expedition in die Antarktis begleiten und anschließend über diese berichten. Sponsor der Expedition ist der Milliardär Bailey, der in solchen Unternehmungen die Chance sieht berühmt zu werden. Ziel dieser Expedition ist der angeblich größte Meteorit, den es auf der Erde gibt. Als der Funkkontakt zur Arcadia - dem für den Roman namensgebenden Mutterschiff abreißt - befürchtet nicht nur White das Schlimmste. Der Versuch herauszufinden, was auf der Arcadia geschehen ist, entwickelt sich schnell zu einem Horrortrip.

Im Mittelpunkt der Erzählung steht der Journalist Nigel White. Im jungen Jahren war White ein regelrechter Idealist aber die Jahre haben ihn hart und zynisch gemacht. Mittlerweile hat er keine Skrupel mehr für gutes Geld einen beweihräuchernden Artikel über Milliardär Bailey zu schreiben. Immerhin ist die Bezahlung wirklich gut.
White zur Seite stehen über weite Strecken die Wissenschaftlerin (Glaziologin) Maria Chavez und der Russe Jyrki.

Was hat mir gut gefallen?

Hier ist vor allem der Schreibstil zu nennen. Die Geschichte wird aus der Sicht von White geschildert. Dieser ist relativ abgebrüht und teilweise zynisch. Seine Ideale hat er - wie bereits erwähnt - hinter sich gelassen. Durch seine Erzählweise bekommt das Buch im ersten Teil (bevor die Action losgeht) ein gewisses noir/hardboiled Flair, das ich sehr gerne habe. Im weiteren Verlauf der Geschichte ändert sich dann der Stil aber gewaltig. In dem gleichen Maße, in dem sich die Ereignisse überschlagen und White zunehmend unter Stress gerät, verschwindet dieser Unterton zunehmen und kommt nur noch in ruhigeren Passagen ein wenig durch. Anders gesagt: Der Erzählstil passt zu jeder Zeit zum Geschilderten.

Desweiteren hat der Autor wohl einige Zeit in Recherche investiert zu haben. Alles was er über Meteoriten, die Antarktis, usw. schreibt, scheint Hand und Fuß zu haben. Ich habe selbst keine große Ahnung von diesen Themen aber alles wirkt sehr glaubhaft.

Auch die Charaktere sind gelungen. Über White habe ich mich ja schon ein wenig geäußert. Auch der Russe Jyrki gefällt mir gut. Obwohl er ein wenig klischeehaft ist, ist er trotzdem glaubwürdig und unterhaltsam. Auch Milliardär Bailey und Kapitän O'Donnell sind gelungene Charaktere. Einzig Maria blieb aus meiner Sicht ein wenig blass.

Was hat mir weniger gut gefallen?

Im Prinzip ist die gesamte Geschichte sehr spannend. Leider ist sie nicht neu. Es gibt einen Horrorfilm aus den 1980ern, dessen Geschichte sehr nah an diesem Buch ist.  Für jüngere Leser, die sich nicht für ältere Filme interessieren, dürfte das aber kein großes Manko sein.

Fazit

Arcadia ist ein gut geschriebener Horrorroman mit einer spannenden Geschichte. Sowohl in den langsamen als auch in den actionreichen Passagen ist das Buch sehr unterhaltsam. Das einzige Manko ist, dass die Story überhaupt nicht innovativ ist. Deshalb "nur"...

4/5 Sternen