Rezension

spannend , mitreißend und überzeugend

Das Jahr der Schatten - Hannah Richell

Das Jahr der Schatten
von Hannah Richell

Bewertet mit 5 Sternen

Nach " Geheimnis der Gezeiten", ist " Das Jahr der Schatten " Hannah Richell`s zweites Buch und es hat mich begeistert. Ihr erstes Buch werde ich auf jeden Fall noch lesen, denn sowohl der Schreibstil, als auch die Geschichte konnten mich überzeugen.

Dreh,- und Angelpunkt dieses Buches, das in England spielt, ist ein altes Cottage im Peak Distrikt. Das Buch erzählt zwei Geschichten, die sich abwechseln und sich in diesem Cottage zugetragen haben. In der Gegenwart erfahren wir Lilas Geschichte, die sich in eben dieses Cottage zurückzieht, das sie von einem unbekannten Gönner vererbt bekam. Sie will dieses Cottage, das sich in einem sehr schlechten Zustand befindet nicht nur wieder herrichten, sondern sieht dieses Haus auch als Zufluchtsort an, an den sie sich zurückzieht, um einen Schicksalsschlag zu verarbeiten. Ihr Mann Tom und sie haben ein Kind verloren, das nur ein paar Tage leben durfte. Durch einen Treppensturz kommt ihre Tochter zu früh zur Welt und verstirbt nach 5 Tagen. Seitdem kriselt ihre Ehe und Lila versucht im Cottage wieder zu sich selbst zu finden. Von Anfang an fühlt sich wohl in diesem Haus, das einen seltsamen Reiz auf sie ausübt.

Die zweite Geschichte spielt in den achtziger Jahren des letzten Jahrhundert. Fünf Studenten beschließen nach ihrem Uniabschluss, ein Jahr als Selbstversorger in diesem Cottage zu verbringen. Keiner soll erfahren, dass sie in diesem Haus leben, da sie dieses Haus per Zufall entdeckt und dann für sich beansprucht haben. Sie leben von dem was in einem verwilderten Garten wächst, fangen Fische in dem nahe gelegenen See und versuchen mit so wenig Geld wie möglich auszukommen. Als die Schwester einer Mitbewohnerin zu ihnen stößt, gerät die bis dahin gut funktionierende Gemeinschaft aus den Fugen.

Hannah Richell hat mit ihrem Buch eine tolle Geschichte über Freundschaft, Liebe und die Schatten der Vergangenheit geschrieben. Von Anfang an hatte ich das Gefühl, dass irgendein Geheimnis in dieser Geschichte schlummert, denn von Anfang an war eine latente Spannung in den Geschichten zu spüren, vor allem in der Vergangenheitsgeschichte. Man hat eigentlich die ganze Zeit auf einen Knall gewartet, doch das was dann kam, hat mich total überrascht. Die Geschichte der Wohngemeinschaft in den achtziger Jahren war spannend beschrieben. Die einzelnen Personen, aber auch die Hierarchie in dieser Gemeinschaft, haben für einige spannende Momente gesorgt. Ich fand die Figuren gut gelungen und das Leben dieser Personen passte gut in die achtziger Jahre und wirkte daher überzeugend.
Aber auch die Gegenwartsgeschichte fand ich sehr gut und der Autorin ist es mehr als gut gelungen, die beiden Geschichten zu einem schlüssigen Ganzen zu vereinen.
Mich hat das Buch von Anfang an gefesselt, weil es sehr flüssig und spannend geschrieben wurde und als I-Tüpfelchen mit diesem überraschenden Ende aufwartete. Ich werde mir auf jeden Fall das erste Buch dieser Autorin bestellen, das mich hoffentlich genauso gut unterhalten wird wie dieses.