Rezension

Spannend und unterhaltsam erzählt

Tanz ins Leben -

Tanz ins Leben
von Ellin Carsta

Bewertet mit 5 Sternen

Es gibt Neues von den Hansens, von der nächsten Generation. Wie schön, dass die Saga weitererzählt wird und auch „Die Kinder der Hansens“ haben mich wieder tief hineingezogen in ihr Leben, in ihre Sorgen und Nöte, aber auch in ihr nicht immer vorhersehbares Glück. „Tanz ins Leben“ ist schon der dritte Band um die Kinder und – aus Georgs Sicht – die Enkelkinder der Hamburger Familie Hansen. Wir schreiben das Jahr 1925.

In alle Himmelsrichtungen hat es sie gezogen und gleich mal steht der Verwandtschaftsbesuch bei Therese und ihren mittlerweile erwachsenen Kindern in Wien an. Amala hat noch ausreichend Zeit, um vor den in vier Monaten beginnenden Filmaufnahmen in der Schweiz endlich Therese und ihre Familie kennenzulernen. Auch Auguste ist mit dabei, sie ist im sechsten Monat schwanger und niemand weiß, wer der Vater ihres ungeborenen Kindes ist. Fast niemand weiß es, außer Amala. Denn sie hat Auguste unter dem Siegel der Verschwiegenheit schon eingeweiht. Der Wien-Aufenthalt wird jäh unterbrochen, denn Georgs Sohn Richard liegt im Krankenhaus, sein Zustand ist sehr ernst.

Eduard ist erfolgreicher Geschäftsmann, sein Spirituosenhandel läuft gut, er ist in Hamburg und Berlin tätig und ein zusätzliches, sehr einträgliches, nicht ganz legales Geschäft ermöglicht ihm ein Luxusleben. Die verwitwete Helene lebt mit ihrem Sohn Max in München, ihren Freund hält sie geheim. Zwischendurch geht es zu Elsa nach Philadelphia, ihr Mann John ist tot und sie steht vor einer schwerwiegenden Entscheidung. Noch sehr viel mehr ist los mit und um die Hansens, hier habe ich nur einige wenige erwähnt.

Ellin Carsta hat mich wieder ganz vereinnahmt. Die weit verzweigte Familie wird größer, der Einblick in deren Leben ist so spannend wie kurzweilig, der Schreibstil wie gewohnt mitreißend.

Im Haus von Georg Hansen ist es still geworden. Höchste Zeit also, dass es mit Leben, mit Kinderlachen gefüllt wird. Auguste jedenfalls bleibt bei ihren Onkel wohnen, vorerst zumindest – wer weiß, ob sie nach der Geburt in ihrem Beruf als Bauingenieurin arbeiten kann. Als Frau wird sie eher gemieden, belächelt, nicht für ernst genommen. Unterstützt wird sie von ihrem guten Freund Claus – Missverständnisse bleiben nicht aus. Amalas Zukunft dagegen sieht rosig aus – werden auch ihr Steine in den Weg gelegt?

Es geht um Lügen und Intrigen, um Kriegstraumata, um halbseidene Geschäfte und um verschrobene Moralvorstellungen geht es auch. Aber auch von Liebe und Zuneigung, von tief empfundener Freundschaft und von noch vielem mehr lese ich. Der facettenreiche Einblick in das Leben der Hansens, deren Kinder, ist schlicht und einfach gelungen. Es ist – wie schon erwähnt – der dritte Band dieser Reihe. Das vorherige Geschehen wird hier gut eingeflochten, sodass man nicht unbedingt die Vorgängerbücher kennen muss. Aber warum sollte man sich diesen Genuss entgehen lassen? Gespannt warte ich nun auf den nächsten Band, ich freu mich schon drauf.