Rezension

Spannende und actiongeladene Geschichte über Superkräfte und Schwarzen Protagonisten in der Hauptrolle

Academy of the Sun. Onyekas Superkraft -

Academy of the Sun. Onyekas Superkraft
von Tola Okogwu

Onyeka ist ein normales Mädchen, könnte man meinen, wären da nicht ihre unbändigen Haare, die ihr so gar nicht gefallen. Sie schämt sich für ihre Haare und muss sie ständig verstecken. Und falls sie doch mal gesehen werden, kann sie sich nicht vor den ganzen Blicken der Mitmenschen retten. Doch dann entdeckt sie, dass genau diese Haare, die sie partout nicht ausstehen konnte, ihr gewaltige Superkräfte verleihen!

Die Covergestaltung hat mir sehr gefallen, da ich den Zeichenstil toll finde. Zudem kann man darauf die Protagonisten erkennen. Die Hauptfigur Onyeka steht im Mittelpunkt und ihre Haare füllen einen großen Teil des Covers aus. Das originale englische Cover zeigt ebenfalls Onyeka im Mittelpunkt. Ich muss gestehen, dass mir das originale Cover besser gefallen hat, da sie darauf kämpferisch posiert und freundlicher aussieht. Denn auf diesem Cover sieht sie eher ernster aus.

Aber wichtiger sind natürlich die inneren Werte und diese haben mich auf jeden Fall überzeugt. Das Thema mit den Afro-Haaren und der Hauptfigur, die mit ihren Haaren nicht zufrieden ist, kannte ich tatsächlich von einer Kameradin aus meiner Schulzeit. Auch die Autorin schreibt am Ende des Buches, dass es ein alltägliches Thema ist, das leider dazu führt, dass viele Schwarze Mädchen sich für ihre Haare schämen. Das Problem sind vor allem die westlichen Schönheitsideale. Auch dass es nicht so viele Bücher mit Schwarzen Protagonisten in der Hauptrolle gibt, verstärkt das Problem. Das ist auch der Grund, weshalb die Autorin sich dazu entschlossen hat, dieses Buch zu schreiben.

Die Umsetzung hat mir gefallen, da der anfängliche “Schwachpunkt “ der Hauptfigur sich im Endeffekt als Besonderheit entpuppt. Dazu gibt es ein Geheimnis zu lüften und actionreiche Szenen, was der Geschichte an Spannung verleiht.
Der flüssige Schreibstil und die kurzen Kapitel lassen die Geschichte angenehm lesen. Hier und da tauchen Wörter aus dem nigerianischen Kontext auf, seien es Gerichte oder Redewendungen. Ich kannte fast alle dieser Wörter nicht, sodass das Glossar am Ende für mich sehr nützlich war.
Die Figuren haben mir gefallen. Die Hauptfigur hat eine tolle Entwicklung durchgemacht, da sie zunächst ständig Selbstzweifel bezüglich ihrer Haare hatte und später sich jedoch so akzeptiert wie sie ist.

Das Buch hebt sich von anderen Büchern ab, besonders aufgrund der Herkunft der Protagonisten und dem Thema der Afro-Haare. Die Hauptfigur ist ein tolles Vorbild, dass den Leser*Innen da draußen zeigt, dass man sich nicht für sein Aussehen schämen sollte, im Gegenteil, dass man in seinen vermeintlichen Makeln das Besondere erkennen sollte. Dazu ist es spannend geschrieben und vermittelt auch etwas aus der nigerianischen Kultur.