Rezension

Spannende Unterhaltung mit jeder Menge Zündstoff

Das stille Gift
von Nicola Förg

Bewertet mit 5 Sternen

Es stinkt zu Himmel

Ausgerechnet einem rechthaberischen und cholerischen Touristen ist es zu verdanken, dass die Suche nach einem vor Jahren verschwundenen Mann wieder aufgenommen wird. Im Bemühen nachzuweisen, dass die Behinderung seines Sohnes und das Massensterben in seinem Stall auf resistente Erreger, die über die Düngung in den Kreislauf geraten zurückzuführen ist, hat ein Bauer sich seinerzeit mit den falschen Leuten angelegt – und dann war er plötzlich verschwunden.

Als jetzt, vier Jahre nach seinem Verschwinden sein künstliches Hüftgelenk auftaucht, muss der Fall neu aufgerollt werden. Die Ergebnisse sind erschütternd. Was soll da vertuscht werden und wer ist bereit aus Egoismus das sensible Ökosystem zu zerstören und die Umwelt zu gefährden? Auf der Suche nach den sterblichen Überresten des vermutlich ermordeten Bauern, stoßen die Ermittler auf einen Umweltskandal von ungeahntem Ausmass.

Der Filz sitzt tief und wie immer ist es schwierig die Verantwortlichen zur Rechenschaft ziehen zu können. Falsche Gutachten und verdrehte Tatsachen, alles angeblich zum Wohl des Verbrauchers, der so ungeahnt zum eigentlichen Opfer wird. Hier ist Umdenken gefragt und nicht gedankenloses Hinnehmen. Eine Chance hat nur, wer sich bewusst informiert und bereit ist zu hinterfragen, anstatt kritiklos zu akzeptieren.

Fazit
Ohnmacht des Verbrauchers einerseits, Korruption und Manipulation anderseits, verpackt in eine spannende Suche nach den wahren Schuldigen, bei der so manche Machenschaft ans Tageslicht kommt und uns zum Nachdenken anregen sollte. 'Das stille Gift', Pflichtlektüre für alle, die nicht nur unkritisch unterhalten werden wollen. Ein Krimi, der aufrüttelt und nachdenklich macht.