Rezension

Spannende Zeitgeschichte

Als der Himmel uns gehörte - Charlotte Roth

Als der Himmel uns gehörte
von Charlotte Roth

Bewertet mit 4 Sternen

Kann man Sport und Politik trennen? Wie weit kann Sport sich von politischen Problemen fern halten? Diese Fragen stellen sich nicht erst seit den Olympischen Spielen in Peking und Sotschi. Sie waren besonders bei der Olympiade in Berlin 1936 aktuell, als Hitler versuchte, sein Bild in der Welt durch schöne Inszenierungen in Berlin aufzubessern.

Jennifer ist Langläuferin und hat immer wieder nervliche Probleme. Ihre Großmutter Alberta soll ihr bei der Bewältigung helfen, denn sie nahm selbst an den Spielen in Berlin teil, und erzählt Jennifer ihre Lebensgeschichte. Man erfährt viel über die Hintergründe im Berlin der 1920er und 1930er Jahre, dazu eine zu Herzen gehende Liebesgeschichte, einfach alles, was ein guter Roman braucht.

Durch die beiden Erzählstränge wird das Buch sehr fesselnd, der Stil der Autorin ist gut lesbar und es macht Freude, das Buch zu lesen. Die Fragen "Darf Sport sich den Machthabern andienen? Wie weit kann man sich in den Dienst einer Sache stellen, ohne selbst Schuld auf sich zu laden?" werden intensiv beleuchtet und man kann gut nachvollziehen, dass Sportler um des Sports willen Dinge schlucken, die sie normalerweise nicht auf sich hätten beruhen lassen.

Ich bin selbst kein Sportfan, aber das Buch aht mich von der ersten bis zur letzten Seite gefesselt, da die Menschen sehr authentisch beschrieben werden und man sich gut in sie hineinversetzen kann. Dass die Liebesgeschichte zwischen james udn Alberta letztendlich etwas kitschig ist, kann man dabei vernachlässigen, da alle anderen Dinge stimmen.

Ein gutes Buch, das ich auf jeden Fall empfehlen kann!