Rezension

Spannender Auftakt mit sympatischer Heldin

Partials 01. Aufbruch - Dan Wells

Partials - Aufbruch
von Dan Wells

Äußeres Erscheinungsbild:
ivi hat sich mit dem Cover doch sehr an das Original gehalten. Zwar wurde hier ein anderes Mädchen von hinten mit wehendem Haar genommen, jedoch die Grundaussage ist die Gleiche. Ich finde das Cover sehr schön und es gefällt mir besser als das Originale. Die Pink-Roten Farben gefallen mir sehr gut und dem geben dem Ganzen so etwas Geheimnisvolles. Auch das das Mädchen, bestimmt Kira, nicht gänzlich abgebildet ist, gefällt mir besser. Und im Hintergrund diese Stadt, die scheinbar von Staub etwas unkenntlich ist.
Der Titel "Partials" wurde auch übernommen, jedoch nur als Titelunterschrift. "Aufbruch" finde ich auch sehr gut, denn Kira ist ja doch sehr viel unterwegs, auch wenn Aufbruch für mich etwas endgültig scheint.

Eigene Meinung:
Auch ich hatte nach diesem Klappentext erstmal "Dark Canopy" im Kopf. Die geschaffenen Wesen Partials klangen genau wie die Percents und die Klappentexte klangen mir einfach zu änhlich. Und da "Dark Canopy" eines meiner Lieblingsbücher des Jahres 2012 war wollte ich dieses Buch nicht lesen.
Dann habe ich jedoch einige begeisterte Rezensionen gelesen und als ich das nächste Mal im Buchladen war, habe ich mir dann doch mal erlaubt in das Buch reinzulesen.
Was soll ich sagen, bereits der erste Satz (siehe oben) hat mich überzeugt und das Buch landete im "Einkaufskorb".

Die Idee finde ich im Nachhinein doch um Einiges innovativer als anfänglich gedacht. Okay, diese zum Töten geschaffenen Partials hatten wir ja schon so ähnlich in Dark Canopy, da ändert sich auch im Nachhinein nichts dran, aber alles was Dan Wells so drum herum ausfgebaut hat ist beeindruckend. Die Verbindung zwischen Partials und Menschen nach dem Krieg (unwissentlich von beiden Seiten) geht so viel tiefer, als es in Jennis Werken der Fall war und auch die Probleme und Lösungen, die er sich ausgedacht hat finde ich gigantisch.

Hach was liebe ich diese Handlung. Die Idee mit den toten Babies finde ich genial. Mittlerweile ist ja wahrscheinlich bekannt, dass ich solche gesellschaftlichen Bücher liebe. Dann wurde diese Handlung so ganz nebenbei auch noch mit viel Action und Spannung gewürzt, dass ich es verschlungen habe. Für mich gab es keine Längen und es wurde nur zur Seite gelegt, wenn ich schlafen, essen oder was fürs Abi tun musste.

Der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen. Anfangs wird man recht ruhig in die Geschichte eingeführt, doch mit der Zeit wenn es spannender wird, baut auch der Schreibstil auf und wird spannender und dramatischer. Er hat das Buch in der dritten Person geschrieben und das passt hier sehr wunderbar. So haben wir zwar einen Überblick über alles, doch richtig nah kommt uns nur Kira, denn der Erzähler erzählt sehr genau ihre Gedanken und Gefühle. Es war beinahe wie ein Erzählweise aus ihrer Sicht, jedoch besser, da wir noch mehr erfahren, was um sie herum passiert. Ich fand es einmalig.

Die Personen fand ich alle sehr klasse. Es gab keine einzige, die mir nicht zusagte.
Kira ist clever, smart, tough und unheimlich sympatisch. Das 'Seuchenbaby' lässt ihr Ziel nicht mehr aus den Augen, wenn sie es einmal gefasst hat und wird schnell zu einer echten Anführerin. Ihre Charakterstärke hat mich zutiefst beeindruckt.
Marcus fand ich am Anfang richtig süß, zwischenzeitlich mal nicht und am Ende dann doch wieder.
Partial Samm hat sich auch direkt in mein Herz katapuliert, mit seiner stillen, aber doch sehr direkt Art. Man ist der schnuckelig.
Auch Kiras 'Schwestern' fand ich entweder total zucker oder unterhaltsam. Vor allem auch, wie sehr sie die Vergangenheit zusammengeschweißt hat und wie sehr sie einander doch lieben und brauchen fand ich schön zu sehen.

In diesem Buch gibt es von Anfang eine Beziehung, und zwar zwischen Kira und Marcus. Ich fand sie anfangs sehr schön, doch wenn Kira erste Zweifel kommen, kamen sie auch mir, da mir Kira sehr nahe ging. Mit der Zeit habe ich einfach geträumt, dass sie und Samm zusammen kommen. Das war nicht der Fall, doch ich habe das Gefühl da kommt noch mehr in Band 2 und da freue ich mich sehr drauf.
Es ist aber unbedingt zu erwähnen, dass die Beziehung einen nur sehr kleinen Teil einnimmt und meiner Meinung nach fast unwichtig ist und vielleicht erst für einen möglichen kommenden Konflikt zwischen Kira-Marcus-Samm mehr Raum bekommt. Männliche Leser dürften also nicht abgeneigt sein, denn es geht so viel mehr um Spannung.

Das Ende gibt so viel Raum für kommende spannende Moment und ich kann es gar nicht erwarten wie es mit Kira und der doch recht unerwarteten Wendung weitergeht.

Fazit:
Ein unheimlich gut durchdachter und spannender Dystopie Auftakt mit einer sehr sympatischen Heldin und großen Erwartungen an Band 2.