Rezension

Spannender Beginn einer neuen Krimi-Reihe, leider etwas "trocken"...

Hafenmord - Katharina Peters

Hafenmord
von Katharina Peters

Bewertet mit 3 Sternen

"Hafenmord" ist ein Rügen-Krimi von Katharina Peters und gleichzeitig der Start für eine neue Krimi-Reihe. Die junge Kommissarin Romy Becarre ist Halbitalienerin und kommt aus Süddeutschland in den hohen Norden, auf die Insel Rügen, wo sie sich etwas mehr Ruhe erhofft. Jedoch kommt es ganz anders und so muss sie schon bald die Ermittlungen zu einem Mordfall leiten, der sehr komplex zu sein scheint und die Ermittler weit in die Vergangenheit führt. Gleichzeitig hat Romy einen persönlichen Verlust zu betrauern, über den sie nur schwer hinwegkommt.

Katharina Peters hat mit diesem Reihen-Auftakt auf jeden Fall für spannende Unterhaltung gesorgt. Die Ermittlerin und ihre Kollegen im Präsidium werden vorgestellt. Ein bisschen zu lieb sind sie mir allerdings, ohne Ecken und Kanten. Das macht es für mich etwas langweilig, liebe ich doch besonders an Krimis, wenn ein paar "Querschläger" oder andere verrückte Typen für mehr Dynamik sorgen. Ich will an dieser Stelle aber betonen, dass ich durchaus Potential erkannt habe und mir vorstellen kann, dass sich die Figuren in den nächsten Folgen weiter entwickeln können. Der Fall als solches ist böse und bedrückend - es geht um diverse Verbrechen an Frauen in der Vergangenheit, die letztlich zu diesem aufzuklärenden Mord führen. Die Autorin führt den Leser eine Weile an der Nase herum, wenngleich es trotzdem ein wenig vorhersehbar ist - zumindest in Teilen. Sie geht sehr genau auf die Einzelheiten der Polizeiarbeit ein, es gibt diverse Verhöre. Das alles hat mir gut gefallen. Besonders auch die sehr fließende, angenehme Schreibweise möchte ich hervorheben. Der Schluß allerdings war extrem knapp gehalten. Mörder identifiziert, kurzes Nachwort, fertig. Das ist mir zu schnell abgehandelt, ich hätte mich z.Bsp. über ein paar zusätzliche Gedanken der Kommissarin gefreut oder ähnliches. So blieben sie und auch ihr Partner bei den Ermittlungen (Kasper) am Ende doch merkwürdig unpersönlich und ein wenig hölzern.

Fazit: Der Reihenauftakt zu mehreren Rügen-Krimis von Katharina Peters ist guter, spannender und sehr interessanter Lesestoff, der durchaus in die Tiefe geht und mich nicht kalt gelassen hat. Dennoch sind mir die Personen - besonders die Ermittler-  zu unpersönlich und ohne nennenswertes Profil erschienen. Potential für die Folgebände ist aber durchaus vorhanden. Fließend zu lesen, mit einem sehr abrupten Ende, ist dieser Krimi wohl eher als mittelmäßig einzustufen.