Rezension

Spannender Politthriller

LENA HALBERG - NEW YORK '01 - Ernest Nyborg

LENA HALBERG - NEW YORK '01
von Ernest Nyborg

Bewertet mit 5 Sternen

»Das CIA-Memo fiel Hawk wieder ein, weswegen er von Washington herübergekommen war. … Das Memo betraf verdächtigte Aktivitäten von Terroristen. Es wurden darin mögliche Vorbereitungen von Flugzeugentführungen und gefährdete Bundesgebäude in NY erwähnt. Sollte das, was sich draußen vor seinen Augen abspielte, damit in Verbindung stehen?«

Es ist der 11. September 2001 und Hawk befindet sich in einem der Nebengebäude der Twin Towers. Diese Info reicht aus um zu wissen, was sich da gerade vor seinen Augen abspielt. Während das Gebäude evakuiert wird, kann Hawk der Versuchung nicht widerstehen, sich in den bereits geräumten Büros der CIA umzusehen. Im letzten Moment gelingt es ihm, sich selbst und ein verdächtig erscheinendes Dokument zu retten…

 

15 Jahre später. Der Name der Journalistin Lena Halberg ist in aller Munde, nachdem es ihr gelungen war, einen geheimen Waffendeal aufzudecken, in den (unter anderem) ein US-Senator verwickelt war. Mit ihrem Erfolg ist sie aber noch nicht zufrieden, da die Beweislage nicht ausreicht, auch den Eigentümer des beteiligten Rüstungskonzerns zur Verantwortung zu ziehen. Bei ihren weiteren Recherchen stößt sie auf illegale Waffenlieferungen in ein afrikanisches Krisengebiet und einen Zahlungsbeleg, der in Verbindung mit den Anschlägen von 2001 stehen könnte…

 

Dieser Thriller hat mich wieder richtig gepackt! Dem Autor ist eine tolle Mischung aus Fakten, Verschwörungstheorien und Fiktion gelungen, die im Ganzen realistisch erscheint und für mich keine Logikfehler aufweist. Den Stil fand ich sehr ansprechend, das Buch ließ sich leicht lesen und blieb durchgehend spannend.

 

Wer den 1. Band über Lena Halberg (Paris '97) gelesen hat, der weiß, dass unsere Protagonistin auf der Suche nach der Wahrheit vor nichts zurückschreckt und häufig persönliche Risiken eingeht. Das demonstriert sie auch hier wieder und muss erleben, mit welch brutaler Härte ihre Gegner agieren. Ich musste an der ein oder anderen Stelle schlucken, denke aber, dass weniger Brutalität unrealistisch gewesen wäre.

Für das Verständnis ist es übrigens nicht notwendig, Paris '97 zu kennen. Alle wichtigen Dinge werden in kurzen Rückblenden erklärt.

 

Im Anhang findet sich eine kleine Zusammenstellung von Ausschnitten aus Pressemeldungen, unter anderem zu den Themen War Lords, Kindersoldaten und Uranerz aus Zentralafrika.

 

Fazit: Spannender Politthriller, der den Leser auf eine Reise durch Afrika, New York, Rom und Marseille mitnimmt und tief in das Geflecht von Politikern, Geheimdiensten und der Rüstungsindustrie blicken lässt.