Rezension

Spannender Roman, der in Richtung Jugend-Thriller tendiert

Lügentod – Wenn die Wahrheit stirbt: Thriller -

Lügentod – Wenn die Wahrheit stirbt: Thriller
von Ariana Lambert

Bewertet mit 4 Sternen

Mit „Lügentod“ erforscht Ariana Lambert die Vergangenheit ihrer Protagonisten, die sich als Erwachsene nach dem Tod eines gemeinsamen Jugendfreundes in ihrem Heimatort wiedertreffen. Dabei kommen einige bemerkenswerte Ereignisse ans Licht, und Vergangenheit und Gegenwart greifen nach und nach ineinander. So manche Entwicklung scheint nicht ganz glaubwürdig, aber die Autorin punktet gewaltig mit einer emotional bewegenden Hintergrundgeschichte und viel mysteriösem Flair.

 

Hugo kehrt zur Beerdigung seines Jugendfreundes Hannes als erfolgreicher Anwalt aus den USA zurück ins kleine Karlsdorf und trifft seine Jugendliebe Becca wieder. Was als gemeinsame Ermittlergeschichte beginnt – denn Johannes scheint nicht auf natürlichem Wege zu Tode gekommen zu sein –, verwandelt sich schnell in einen gemeinsamen Rückblick der beiden in ihre Vergangenheit. Denn Morde gab es in dem Dorf schon einmal, und damals ermittelten sie mit ihrer Clique auf eigene Faust.

 

Unerwartet an „Lügentod“ ist der rasche Sprung in die Vergangenheit. Ein Großteil des Buchs spielt sich in Beccas und Hugos teils dramatischer Jugend ab, wodurch dem Roman ein Hauch von Jugend-Thriller anhaftet. Hier und da werden auch einige genretypische Elemente wie das der Jugendclique, die der Polizei einen Schritt voraus ist, eingesetzt, jedoch auf interessante und originelle Weise aufgelöst. So verzeiht man der Autorin die ein oder andere etwas unglaubwürdige Entwicklung. Spannung baut sich vor allem durch die emotionalen Verstrickungen der Freunde ein, wobei insbesondere Becca eine besondere Rolle zukommt – hier bietet sich viel Anlass zu Spekulationen, und die Autorin schafft es immer wieder, einen mit überraschenden Enthüllungen auf den Holzweg zu führen.

 

Insgesamt ein lohnenswerter (Jugend-)Thriller, der vor allem auf emotionaler Ebene überzeugen kann und damit auch teils unglaubwürdige Entwicklungen im rechten Licht erscheinen lässt.