Rezension

Starke Ähnlichkeiten zu Harry Potter

Die Schule der Magier - das geheime Portal - Henry Neff

Die Schule der Magier - das geheime Portal
von Henry Neff

Bewertet mit 2.5 Sternen

Max McDaniels ist auf den ersten Blick ein ganz normaler Junge, der mit seinem Vater glücklich zusammenwohnt und ein bodenständiges Leben führt. Es gibt aber auch eine andere Seite von Max McDaniels: Er entdeckt bei einem Museumsbesuch einen Raum, der gar nicht existieren sollte. Dadurch wird er für das Internat Rowan entdeckt und angeworben. Rowan ist ein Internat für Magier, indem Kinder für sechs Jahre lang ausgebildet werden.
Nur mit schwerem Herzen lässt sein Vater ihn ziehen und Max lernt auf seiner neuen Schule, dass Magie nicht unbedingt das ist, was er sich vorgestellt hat. Und dazu gehen unheimliche Dinge in Rowan vor, denn für die Sicherheit der Schüler kann nicht mehr garantiert werden…

“Das geheime Portal” ist der erste Band der “Schule der Magier”-Reihe. Vor ca. zwei Jahren habe ich bereits das Buch gelesen, jedoch bei der Hälfte abgebrochen, weil ich mich nicht auf die Geschichte einlassen konnte. Da ich aber immer wieder mit diesem Buch konfrontiert wurde, wurde es nun höchste Zeit, dass ich dem Buch eine zweite Chance gebe.

Henry H. Neff hat mit “Das geheime Portal” eine kurzweilige, magische Geschichte geschrieben, die doch sehr stark an Harry Potter erinnert. Trotz des Vergleichs hat die Geschichte aber durchaus ihren Charme und kann durch Spannung, Charaktere und einem interessanten Ort überzeugen.

Max McDaniels ist ein mutiger, schlauer Junge, der in den letzten zwei Jahren durch ds Verschwinden seiner Mutter einiges durchmachen musste. Dementsprechend anhänglich ist er, was seinen Vater angeht. Das Einleben in Rowan ist kompliziert, aber kommt mit den Schülern in seinem Jahrgang und den Unterrichtsstunden gut zurecht. So gerne ich Max auch habe, so musste ich auch immer an Harry Potter denken, denn die Gemeinsamkeiten können sich nicht leugnen lassen.
So haben beide mindestens einen Elternteil verloren, haben auf der Schule einen Erzfeind, bekommen ein Haustier zugeteilt, sind eher schmächtig, sind die Lieblinge der Direktoren und werden ähnlich heldenhaft dargestellt.

Auch Rowan weist gewisse Ähnlichkeiten zu Hogwarts auf. Beide Orte stehen nicht auf einer normalen Landkarte, sowohl Harry als auch Max wurden per Brief in die Schule eingeladen, die Unterrichtsfächer sind ähnlich gestaltet. Bei den Bösewichten in der Geschichte sieht es leider genauso aus. Sie sind zunächst nicht sichtbar und es wird viel spekuliert, ob diese noch am leben sind. Hier möchte ich jedoch nicht zu viel verraten.

Allerdings ist die Geschichte trotz der ganzen Ähnlichkeiten nicht schlecht. Der Autor hat sich bemüht, etwas eigenständiges zu schaffen, was ihm mehr oder weniger gut gelungen ist. Ein wenig mehr Henry H. Neff und weniger Joanne K. Rowling hätten dieser Geschichte mehr als gut getan.

Stefan Kaminski ist ein unglaublich toller Sprecher, dem ich immer wieder gerne zuhöre. Die Art und Weise, wie er die Charaktere zum Leben erweckt ist großartig. Vor allem bei den Tieren und dem Küchenpersonal hat er eine absolute Glanzleistung vollbracht. Auch die jeweiligen Akzente sind toll umgesetzt und ich wurde bestens unterhalten.
Mit einer Länge von sieben Stunden handelt es sich um die gekürzte Hörbuchfassung.

Insgesamt konnte mich Henry H. Neff mit dem ersten Band der “Schule der Magier”-Reihe beim zweiten Anlauf einigermaßen überzeugen. Zwar hat die Geschichte hier und da noch einige Schwächen, aber diese werden hoffentlich in den anderen Bänden ausgebessert. Wer mal eine etwas andere Internatsgeschichte lesen, bzw. hören möchte, ist hier bestens aufgehoben.