Rezension

Sterndeutende Katzen im Mondscheincafé

Das Mondscheincafe -

Das Mondscheincafe
von Mai Mochizuki

Bewertet mit 3 Sternen

„Jede Lebensphase hat ihre gewissen Lektionen und wenn man eine verpasst, dann benötigt man Nachhilfeunterricht.“

«Das Mondscheincafé» von Mia Mochizuki ist eine träumerische Geschichte über ein von Katzen geführtes Café, die einige Denkanstöße bietet und einen Einblick in die Sterndeutung gibt. Eine Idee mit viel Potential, die für meinen Geschmack noch fantastischer und lehrreicher hätte sein können. 

Am besten hat mir die Handlung um die Drehbuchautorin Mizuki Serikawa im ersten Kapitel gefallen, weil mit ihr der Aufenthalt im Mondscheincafé am längsten war und die Veränderung von kleinen Dingen,  eine große Wirkung auf Mizukis Leben hatte. Der Aspekt der Sterndeutung und die zwölf Häuser und ihre Berechnung der Planeten nimmt viel Raum ein, um die Eigenschaften der Protagonisten zu bestimmen und ihnen wegweisende Ratschläge geben zu können. Dadurch bleibt alles sehr vage und man kommt nicht wirklich dahinter, wie das funktioniert. Auf mich wirkten die Elemente des Horoskops daher eher fantasievoll und speziell zugeschnitten, als das sich daraus etwas für sich selbst mitnehmen lassen würde. Die Katzen scheinen dadurch allwissend zu sein und habe einen umfassenden Einblick in das Innenleben ihrer Gäste. Es werden beispielsweise keine Bestellungen angenommen, sondern die Köstlichkeit des Hauses serviert, die perfekt auf die jeweilige Person passt. Dass das Café keinen festen Standort hat und in Vollmondnächten praktisch überall auftauchen kann, ist magisch und hat einen tollen Wohlfühlflair. Davon hätte ich mir gern noch mehr gewünscht. Ingesamt wirkte die Handlung wie eine Sammlung von zusammenhängenden Kurzgeschichten, um verschiedene Identifikationsmodelle abzudecken. Menschen, die mit ihrem Job hadern, den Mut verlieren oder feststecken, sodass man allgemein gültige Inspiration zur Selbstfürsorge oder einem guten Selbstverständnis für den persönlichen Weg mitnehmen kann. Diese Tiefe wurde im Laufe des Buches schwächer und so hat mir vor allem die erste Hälfe gefallen. Insgesamt mag ich an diesem Buch den japanische Mythos, die Idee eines „Katzencafés“, welches Leben verändert und, dass alle miteinander verbunden sind. Komplett verzaubert hat es mich die Umsetzung leider nicht, aber ich empfehle jedem, der sich angesprochen fühlt, trotzdem reinzulesen.