Rezension

Süße Geschichte für Zwischendurch

Ella. Ein Hund fürs Leben - Daniel Wichmann

Ella. Ein Hund fürs Leben
von Daniel Wichmann

Daniel befindet sich in einer Situation, in der sich wohl abertausende Männer befinden: Die Freundin spricht ständig von Zukunftsplänen, Kindern und Karrierestufen. Er selbst hat aber noch gar nicht so wirklich das gefunden, was er machen möchte. Er weiß nur, was er nicht möchte, nämlich erwachsen werden und sich mit diesen Fragen auseinandersetzen.

Um seine Freundin Lina vom leidigen Thema „Zukunft“ etwas abzulenken, das für ständigen Zündstoff in der Beziehung sorgt, greift Daniel zu einem ungewöhnlichen Mittel: Er kauft Lina einen Hund. Einen Dalmatiner- Mischlings- Welpen namens Ella. Anfangs noch zuckersüß und klein, später mal ein großer ungestümer Junghund. Das Problem an der Sache: Nach einem traumatischen Erlebnis in seiner Kindheit hat Daniel panische Angst vor Hunden. Und Linas Geschichten von dem alten Hund ihrer Familien trieben ihn stets in den Wahnsinn.

Doch es kommt, wie es kommen muss und Ella verändert Daniels Leben und macht ihn zu einem echten Hundfreund. Doch dann zieht Lina beruflich nach Hamburg und lässt Ella bei Daniel in Berlin zurück. Nun muss er sich beweisen und tatsächlich mal die Zukunft planen…

„Ella – Ein Hund fürs Leben“ ist ein wirklich süßer Unterhaltungsroman. Mit der Hauptfigur selbst habe ich es mir am Anfang zwar schwer getan, weil die Aktion, der Freundin einen Hund zu kaufen, nur um einen Streit beizulegen, mir wirklich absurd kindisch vorkam, doch im Laufe der Geschichte hat sich Daniel positiv verändert und war mir ab der Mitte des Buches sogar recht sympathisch. Auf Grund der Namensgleichheit und der Widmung bin ich zunächst davon ausgegangen, dass man den Autoren mit dem Protagonisten gleichsetzen kann, allerdings sagte Daniel Wichmann in einem Interview, dass außer den Rahmenbedingungen doch sehr viel Fiktion in seinem Roman zu finden wäre. 

Diese sorgt zwar dafür, dass die ganze Geschichte in bisschen zu glatt, ein bisschen zu einfach abläuft, aber sie sorgt auch für den nötigen Unterhaltungswert, den sie in der Realität vielleicht nicht hatte.

Ich könnte mir das Buch übrigens auch sehr gut verfilmt vorstellen, da man sich die einzelnen Szenen schon im Buch bildlich vorstellen kann. Und mit Matthias Schweighöfer in der Hauptrolle als leicht vertrottelter Daniel, der sich langsam zu einem echten Traummann mausert, wäre es auch noch ein echter Hingucker. Und das obligatorische Happy End, das im deutschen Komödienkino niemals fehlen darf, ist auch schon vorhanden.

Alles in allem eine nette Lektüre für zwischendurch, die einen zwar nicht vom Hocker reißt, aber einem ein wirklich schönes Leseerlebnis bereitet. Ich habe das Buch an zwei Nachmittagen gelesen und mich am zweiten Tag wirklich schon darauf gefreut, mich gleich wieder mit dem Buch in der Hand aufs Sofa setzen und es fertig lesen zu können. Es kommt leicht und locker daher und im Plauderton erzählt Daniel einem seine Geschichte, sodass man fast denkt, man sitzt ihm an einem Abend mit einem schönen Bier gegenüber und lauscht seinen Ausführungen.

Ich hoffe also sehr, dass Daniel Wichmann nach diesem gelungenen ersten Buch nachlegen und man noch viel von ihm lesen wird.