Rezension

super

Die Welt ist kein Ozean - Alexa Hennig von Lange

Die Welt ist kein Ozean
von Alexa Hennig von Lange

Bewertet mit 4 Sternen

Klappentext

Ausgerechnet in einer psychiatrischen Klinik für Jugendliche will die 16-jährige Franzi ihr Schulpraktikum machen. Sie stellt sich das abenteuerlich und besonders vor – muss aber schnell erkennen, dass sie eine Welt betritt, in der die Normalität außer Kraft gesetzt ist. Hier trifft sie auf den 18-jährigen Tucker – und Tucker trifft sie voll ins Herz. Nach einem traumatischen Erlebnis spricht er nicht mehr. Tief in sich zurückgezogen, dreht er im Schwimmbad seine Runden, am liebsten unter Wasser, wo ihn keiner erreichen kann. Behutsam versucht Franzi, Kontakt mit ihm aufzunehmen. Als ihr das gelingt, steht sie vor einer schweren Entscheidung: Soll sie wie geplant für eine Zeit ins Ausland gehen? Oder dem Herzen folgen, das gerade erst wieder zu sprechen begonnen hat?

Meine Meinung

Alleine das Cover sticht einem ja schon ins Auge, Diese roten Haare, schon sehr auffällig und ein Eyecatcher. Total harmonisch mit den Wellen und den Titel des Buches.

Wenn man dann noch den Klappentext gelesen hat weiß ich nicht wie man nicht neugierig werden kann und es unbedingt lesen mag.

Eigentlich ist es ja gar nicht so schwer, ein Schulpraktikum. Doch wo macht  Franzi ihres? Ausgerechnet in einer Klinik für psychiatrische Jugendliche. Sie stellt dort auch recht schnell fest wie wohl behütet sie doch eigentlich aufgewachsen ist. Aber sie ist eine taffe person, stellt sich den Anforderungen die an sie gestellt werden.

Doch bald stellt sie fest, dass das Verhältnis was zwischen Patienten und Betreuerin herrschen soll, gar nicht so einfach einzuhalten ist.

Sie trifft direkt am ersten Tag auf Tucker, ein jugendlicher mit totalem Mutismus. Was das bedeutet? Ich habe es für euch heraus gefunden:

Totaler Mutismus

Der totale Mutismus ist eine nach vollzogenem Spracherwerb erfolgende völlige Hemmung der Lautsprache bei erhaltenem Hör- und Sprechvermögen, d.h. es liegen keine peripher-impressiven oder peripher-expressiven organischen Störungen vor sowie keine zentralen Schädigungen der am Sprechvorgang beteiligten Sprachzentren und der Innervation. Eine direkte Ursache ist nicht bekannt. Es kommen sowohl

psychologische Faktoren (abweichende Problemlösungsmechanismen, Konditionierungsprozesse und Milieueinflüsse) als auch
physiologische Faktoren (familiäre Dispositionen, Hypokonzentration des Neurotransmitters Serotonin im Hirnstoffwechsel, Hyperfunktion der Amygdala, psychiatrische Grunderkrankungen, Entwicklungsstörungen) in Frage, die zumeist in einer
gegenseitigen Ergänzung (z.B. Diathese-Stress-Konfigurationen) zur Sprechverweigerung führen.

So, da steht Franzi nun und weiss nicht was sie mit ihm machen soll. Das junge Mädchen gerät in ein Wechselbad der Gefühle, aus dem sie fast nicht mehr heraus kommt, sie nicht weiß wie sie handeln soll und einfach nur verwirrt ist.
An Ihrer Seite die Familie und Ihre beste Freundin. Doch auch sie können nicht die wichtige Entscheidung treffen vor der Franzi aktuell steht. Herz oder verstand? Auf was soll man denn nur hören wenn man die Folgen noch nicht absehen kann?
Die Autorin hat hier ein ganz tolles Jugendbuch zu Papier gebracht, was den Leser mitten ins Herz trifft. Von der ersten Seite an schließt man die Protagonisten ins Herz, sie sind einfach realitätsnah und man kann sich gut mit Ihnen identifizieren.
Der Schreibstil ist sehr angenehm, die Kapitel in einzelne Tage unterteilt und man fliegt förmlich durch das Buch. Man kann kaum erwarten was als nächstes geschehen wird, es ist alles möglich.
Ein Punkt werde ich leider abziehen, da ein bis zwei kleine Stellen für mich nicht ganz nachvollziehbar waren. Wegen der spoilergefahr werde ich das an dieser Stelle nicht weiter erläutern.

Fazit
Ein Jugendbuch mit ernstem Hintergrund. Trotz allem kann man lachen, mitfühlen und es einfach nur geniessen!

Sterne
****