Rezension

Super spannend!

Die Highlanderin -

Die Highlanderin
von Eva Fellner

Bewertet mit 5 Sternen

Ich liebe historische Romane und nach einer Leseprobe war klar: Das könnte ein Buch für mich sein!

Im Mittelpunkt der Geschichte steht Enja, eine junge Frau, die als Kind von Menschenhändlern entführt wird, so in den Orient gelangt, wo sie unerwarteterweise als Assassinin ausgebildet wird und dann ihren Weg nach Schottland findet. Es gibt viele Abenteuer, die sie bestehen muss, und natürlich auch einen jungen Schotten, der ihr Herz in Aufruhr bringt.

Ich habe die Geschichte geliebt – von der ersten Seite an war ich gefesselt und konnte das Buch kaum aus der Hand legen. Es gibt zwei Zeitebenen und auch mehrere Erzählperspektiven. Ich fand das aber nicht verwirrend, da über jedem neuen Abschnitt die Zeit und der Ort stehen, in dem sich der Leser mit Enja gerade befindet. In einem Handlungsstrang ist Enja schon eine erwachsene Frau und geht ihren Weg in Schottland, in einem anderen wird ihre Geschichte von Kindheit an erzählt bis zu dem Punkt, wo sie Schottland erreicht. Ganz viele Kapitel werden aus Sicht Enjas in Ich-Form erzählt, so dass man natürlich sehr gute Einblicke in ihre Gedanken und Gefühle erhält, andere Kapitel dagegen sind aus Sicht eines allwissenden Erzählers geschrieben, so dass man als Leser auch eine interessante Außenansicht des Geschehens hat.

Enja ist großartig – sie ist als Heldin konzipiert und hat damit natürlich sehr viele tolle Eigenschaften. Sie ist klug und wortgewandt, scheut nicht die Gefahr und setzt sich für die Ihren ein. Aber sie ist auch hitz- und vor allem dickköpfig – so leicht gibt sie nicht auf. Ich habe sie direkt in mein Herz geschlossen. Ich mochte aber auch Hal total gerne, ihren besten Freund. Ihn schätze ich für seine Loyalität und Stärke – er wirkt nach außen wie ein harter Krieger, dabei hat auch er ein weiches und vor allem großes Herz, das er aber in vielen Situationen gut zu verbergen weiß. Fast schon „niedlich“ wirkt der Hüne, wenn er eifersüchtig ist, da musste ich wirklich einige Male schmunzeln. Es gibt noch viele andere Figuren, sowohl Gute und Böse, nicht jeder hat eine gut ausgearbeitete Geschichte, die Hauptfiguren aber schon, so dass man sie sich gut vorstellen kann.

Der Schreibstil ist locker und sehr lebendig, aber auch nicht zu modern geraten, sondern passend zur Geschichte. Vor allem aber hatte ich viele Bilder im Kopf und fühlte mich mitten im Geschehen, ohne dass es langatmige Beschreibungen gibt. Gelungen fand ich auch den Spannungsbogen – wobei man von einem „Bogen“ gar nicht sprechen kann, denn eigentlich ist das Buch von Anfang an spannend, und die Autorin schafft es, diese Spannung auch bis zum Schluss hoch zu halten. So hoch, dass ich kaum erwarten kann, bis es mit Enja weitergeht, denn die Fortsetzung ist bereits in Arbeit.

Im Nachwort erklärt die Autorin noch einiges zur zeitlichen Einordnung der Geschichte – auch, dass sie manche Ereignisse zeitlich auch schon mal verschoben hat. Das kann man natürlich kritisieren, mich aber hat es nicht gestört, und mit der Erklärung am Ende wird ja auch klar, dass es eine bewusste Entscheidung war.  

Ich fand die Geschichte wirklich großartig und gebe daher 5 von 5 Sternen.