Rezension

The Promise, der goldene Hof - Neues von Richelle Mead

The Promise - Der goldene Hof - Richelle Mead

The Promise - Der goldene Hof
von Richelle Mead

Klappentext

Der Goldene Hof verspricht auserwählten Mädchen ein völlig neues Leben. Nicht nur, dass sie lernen, sich in vornehmen Kreisen zu bewegen, sie werden auch auf eine glamouröse Zukunft im aufstrebenden Nachbarland Adoria vorbereitet. Die junge Adelige Elizabeth scheint bereits ein solches Leben zu führen. Doch nach dem Tod ihrer Eltern fühlt sie sich wie in einem Gefängnis, aus dem sie nur noch fliehen will. Als Elizabeth dann den charmanten Cedric Thorn vom Goldenen Hof kennenlernt, weckt er einen waghalsigen Plan in ihr: Sie muss es irgendwie nach Adoria schaffen. Und kurze Zeit später tritt sie unter falschem Namen die Ausbildung am Goldenen Hof an...

 

Meine Meinung

Ein Titel bedeutet nichts, solange er nicht von einem ansehnlichen Vermögen begleitet wird - Diese Erfahrung macht die junge Adlige Elisabeth als ihre Familie vor dem bankrott steht und sie an den nächstbesten Verehrer verhöckert werden soll. Da tut sich der Lady die Möglichkeit auf, unter falschem Namen an den goldenen Hof zu reisen. Eine Insitution, welche hübschen Mädchen aus niederen Ständen eine Ausbildung in den schönen Künsten verspricht, um sie später im neu erschlossenen Kontinent Adoria an den Mann zu bringen. Das Konstrukt der Länder und deren Besonderheiten erinnert hier stark an die vierziger Jahres des neunzehnten Jahrhunderts. Lediglich Kleinigkeiten wurden verändert, weshalb ich gut nachvollziehen kann, dass viele Leser die Geschichte als historischen Jugendroman bezeichnen. So ganz stimmen tut dies aber nicht. In die Fantasy wiederrum, würde ich diese Geschichte auch nicht einordnen. Im Nachhinein denke ich wäre es klüger gewesen, die Autorin hätte wirklich einen historischen Jugendroman verfasst, um diese Verwirrungen zu vermeiden. Gefallen hat mir das Setting aber trotzdem sehr gut, da durch Gegebenheiten wie religiöse Verfolgung, Goldrausch und dem Wiederstand der indigenen Bevölkerung spannende Aspekte aufgegriffen werden, die man sonst in diesem Genre eher selten liest.

Wirklich zu tragen kommen diese Apsekte aber erst in der zweiten Hälfte des Buches, denn zu Beginn bekommt der Leser genau die Welt des Glitzers und Wettstreits der Mädchen serviert, welche im Klappentext angekündigt wird. Diesen Teil des Buches fand ich besonders gelungen, da ich Elisabeths starken, aber Aufgrund ihrer Herkunft auch ein wenig verwöhnten Charakter, sehr gerne mochte. Im Laufe der Handlung macht sie eine erstaunliche Wandlung durch, welche allerdings immer wieder von authentischen Zweifeln und Hürden begleitet wird. Auch die Romantik kommt nicht zu kurz und die Mädchen mit welchen Elisabeth am goldenen Hof Freundschaft schließt, sind ebenso gut ausgearbeitet wie die Protagonistin selbst. Ich genoss die vielen belustigenden Fettnäpfchen in die sich Elisabeth immer wieder hineinmanövriert und besonders die Reise nach Adoria und die erste Zeit im neuen Land war spannend zu lesen. Danach entwickelt sich die Geschichte allerdings in eine völlig andere Richtung und obwohl es einige interessante Ansätze gab, mangelte es mir hin und wieder ein wenig an deren Umsetzung. Es schlichen sich vermehrt kleine Längen ein und manchmal wusste ich nicht so recht, wo die Geschichte nun hinführen soll. Zum großen Finale nahm die Handlung aber wieder an Fahrt auf. Beim zuklappen des Buches war mein Kopf allerdings immer noch voller Fragen und ich fand es ein wenig schade, dass die Längen des Buches mir noch so im Magen lagen. Dennoch freue ich mich schon auf die Fortsetzung der Reihe!

Fazit

Klappentext und Cover des Buches versprechen nicht ganz die Geschichte, welche sich schlussendlich tatsächlich hinter dem Buchdeckel befindet. Lasst euch davon aber nicht abschrecken, denn besonders die erste Hälfte des Buches empfand ich als ein tolles Lesevergnügen! Über den weiteren Verlauf der Handlung lässt sich streiten, doch insgesamt blicke ich auf einen soliden Auftakt zurück auf dessen Fortsetzung ich mich schon freue.

Zitat

"Cedric, Sie haben es mir noch nicht gesagt. Was bin ich für Sie?"
"Sie sind..." Er wollte eine Hand an mein Gesicht legen, ließ sie aber wieder sinken. "Unerreichbar für mich."