Rezension

Thriller mit etwas Mystery und einem Schuss Horror

Demon - Sumpf der Toten - Douglas Preston, Lincoln Child

Demon - Sumpf der Toten
von Douglas Preston Lincoln Child

Bewertet mit 4 Sternen

»Und Sie glauben tatsächlich, dass dort drin ein Mensch eingemauert war?« »Ja.« »Und dass dieser ganze Diebstahl inszeniert worden ist … um das Skelett fortzuschaffen?« »Zweifellos.«

Die Tatsache, dass New York City momentan „auf deprimierende Art frei von Serienmördern“ ist und die Verlockung einer sehr seltenen Flasche Wein als Bezahlung lässt Special Agent Pendergast einen für ihn höchst ungewöhnlichen Auftrag annehmen. Als Privatermittler macht er sich auf in die Kleinstadt Exmouth, um dort den Diebstahl einer wertvollen Weinsammlung aufzuklären. Bei der Untersuchung des Tatorts macht er jedoch eine gruselige Entdeckung, nämlich eine frisch zugemauerte Nische und dahinter ganz eindeutige Hinweise, dass ein Mensch dort lebendig zum Sterben eingemauert wurde. Das Skelett jedoch fehlt. Ein großes Rätsel und genau die richtige Herausforderung für Pendergast. Gemeinsam mit Constance Green macht er sich an die Ermittlungen und stellt schnell fest, dass das so harmlos wirkende Städtchen eine sehr dunkle Vergangenheit hat…

 

Ich glaube, ich habe schon einige Male erwähnt, dass diese Reihe eine meiner Lieblingsreihen ist? Auch dieses Buch machte wieder viel Spaß! Der Fall wirkt skurril: Warum stiehlt jemand ein Skelett? Und natürlich folgen weitere Verbrechen, beispielsweise der rätselhafte Tod eines Historikers, der vor Ort forschte. War er einer Sache auf der Spur, die in der Stadt lieber verschwiegen wird? Constance, die Pendergast vor allem bei den historischen Nachforschungen unterstützt, stößt auf einige sehr mysteriöse Dinge in der Stadtgeschichte.

 

In der Summe ergibt das einen interessanten Mix aus Thriller, etwas Mystery und einem Schuss Horror. Mir gefielen besonders eine überraschende Entwicklung und mal wieder die Tatsache, dass die Autoren großen Wert auf starke Frauencharaktere legen. Constance ist entscheidend an der Aufklärung beteiligt und ohne ihre Mitwirkung wäre Pendergast aufgeschmissen. Zudem ist sie ein mindestens so ungewöhnlicher Charakter wie Pendergast selbst. Ich denke nur, dass Leser, die die Vorgängerbände nicht kennen, ihre Besonderheiten nicht richtig einordnen können.

 

Etwas traurig war ich, dass D’Agosta nicht dabei war. Auch auf Corrie, Margo oder Laura hoffte ich vergeblich. Dafür taucht am Ende mal wieder ein unliebsamer Besuch aus Pendergasts Vergangenheit auf und macht richtig Ärger. Dieses Problem wird wohl erst im kommenden Band gelöst, ich werde es bald herausfinden.

 

Fazit: Eine Reihe mit Suchtpotential. Faszinierende Charaktere tun spannende Dinge – das mag ich sehr!