Rezension

Thriller mit historischem Hintergrund

Falsche Haut - Leon Sachs

Falsche Haut
von Leon Sachs

Bewertet mit 5 Sternen

Schauplatz Frankreich: Alex Kauffmann reist nach Paris, um seiner guten Freundin Nathalie beizustehen, deren Adoptivvater Régis verstorben ist. Die beiden sind seit ihrer Kindheit befreundet und stehen sich sehr nah. Sie kennen sich aus den Jahren, die sie in einem Waisenhaus verbracht haben, bevor jeder von ihnen adoptiert wurde.

In Paris wird er von Nathalies Mutter Suzanne und deren Bruder Christophe sehr herzlich aufgenommen. Doch die Stimmung ist gedrückt, denn eben haben sie herausgefunden, dass Régis bedroht wurde. Als dann auch noch das Testament mit einem Begleitbrief aus den Räumlichkeiten des Notars gestohlen wird ist klar, dass es Geheimnisse gibt, die Nathalie nicht erfahren soll.  Alex und Nathalie haben zwar nur wenig Hinweise, aber sie  versuchen der Sache auf den Grund zu gehen und herauszufinden wer hinter der Morddrohung gegen Régis steckt. Dabei kommen sie einem geheimen Netzwerk auf die Schliche und bringen sich in große Gefahr.

"Falsche Haut" ist das Debüt von Leon Sachs, ein Thriller der mich begeistert hat. Der Schreibstil ist anspruchsvoll und lässt sich flüssig lesen, der Plot ist dicht und nicht zu durchschauen. Nathalie und Alex kommen bei ihrer Suche nach der Wahrheit an verschiedene Schauplätze in Frankreich und der Schweiz, die Ortswechsel sorgen für eine temporeiche Handlung und sind sehr gut beschrieben, man merkt dass der  Autor Ortskenntnis hat. Die Protagonisten sind schön gezeichnet, unverwechselbare Charaktere. Im Mittelpunkt stehen Nathalie und Alex, zwei sehr sympathische Figuren die sich bedingungslos vertrauen. Mit ihren Nachforschungen stoßen sie in ein Wespennest und werden schnell zu Gejagten, die um ihr Leben fürchten müssen. Denn ihre Gegner scheinen immer einen Schritt voraus zu sein. Wem können sie noch trauen?

Ich hatte beim lesen Kopfkino, es gibt interessante Schauplätze in Kirchen und einer Synagoge und in einem unterirdischen Kellergewölbe. Richtig spannend fand ich die Verflechtungen mit der Vergangenheit, der Zeit des zweiten Weltkrieges und der geheimen Organisation, die sich jüdisches Vermögen angeeignet hat. Und die bis heute ihre Fäden zieht, in hohen Positionen sitzt und perfekt vernetzt ist. Was ist Fiktion, was ist Realität? Hier ist genug Raum für Spekulationen.

Fazit: Sehr gut recherchierter Thriller mit historischem Hintergrund, spannend erzählt. Auf weitere Werke des Autors darf man gespannt sein.